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Grenzpolizei Texas

Grenzpolizei Texas

Originaltitel
The Texas Rangers
Regie
King Vidor
Darsteller
Elena Martínez, Frank Leyva, Cecil Kellogg, Howard Joslin, Dell Henderson, Neal Hart
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Episodenfilm
Land
USA
Jahr
1936
Länge
98 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Politisch verklärter Western von King Vidor
Jim (Fred MacMurray), Wahoo (Jack Oakie) und Sam (Lloyd Nolan) sind drei trickreiche Gauner, die sich auf das Überfallen von Kutschen spezialisiert haben. Derzeit ist das Trio voneinander getrennt, sie wollen sich in Texas wiedertreffen. Während Jim und Wahoo nach ihrer Ankunft auf ihren Kumpel warten, nutzen sie eine Gelegenheit, sich den Texas Rangers anzuschließen, der Polizeitruppe der örtlichen texanischen Siedler. Allerdings macht das Duo dies nicht aus ehrenvollen Gründen, sondern weil sie so ihren nächsten Coup in ruhigerer Umgebung planen können. Ihr Vorhaben löst sich jedoch in Luft auf, als Jim und Wahoo es mit aufsässigen Indianern zu tun bekommen.
Mit "Grenzpolizei Texas" ging es Regisseur King Vidor wohl weniger darum, eine besonders abwechslungsreiche, spannende oder glaubwürdige Geschichte zu erzählen. Vielmehr steht die Glorifizierung der Texas Rangers im Vordergrund. Die Polizeitruppe entstand, als Amerikaner begannen, Texas zu besiedeln. Dies wird bereits im Vorspann deutlich, in dem den Texas Rangers der Western gewidmet wird und man betont, welch besonderen Edelmut und Ausdauer deren Mitglieder kennzeichne. Diese Betonung setzt sich im Verlauf der Geschichte inhaltlich fort, eine kritische Auseinandersetzung findet nicht statt.

Der Grund für die Verklärung ist einfach: Anlässlich des 100. Jahrestags des Staates Texas war es King Vidor ein Anliegen, dem Staat ein Denkmal zu setzen und die seiner Meinung nach wertvolle Arbeit der Texas Rangers zu würdigen. Deshalb zeichnet er bei "Grenzpolizei Texas" auch in dreifacher Funktion als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent verantwortlich.

Leider kann Vidor mit dem 1936 entstandenen Western qualitativ nicht an vorangegangene Werke wie "Ein Mensch der Masse", "Hallelujah!" und "Der Champ" anknüpfen, für die er zwischen 1929 und 1932 drei Mal als bester Regisseur für einen Oscar nominiert wurde. Zwar erzählt der Amerikaner "Grenzpolizei Texas" flüssig und vor einer sehenswerten Wüstenlandschaft, doch neben der überflüssigen Heroisierung der Texas Rangers gibt es noch weitere Mängel. Allen voran die Geschichte selbst, in der es um Gauner geht, die zu braven Bürgern werden. Das ist nicht nur altbacken, sondern auch noch uninspiriert umgesetzt. Zudem stimmt die Chemie zwischen den Hauptdarstellern Fred MacMurray, Jack Oakie und Lloyd Nolan nicht, ihre Dialoge sind wenig schlagfertig.

Gelungen sind die Schussszenen, die nicht nur kreativ umgesetzt sind, sondern auch vom Ton her zu überzeugen wissen. "Grenzpolizei Texas" wurde 1937 für einen Oscar als Film mit dem besten Ton nominiert. Von dieser Qualität kann sich auch der Zuschauer im deutschsprachigen Raum überzeugen, denn eine deutsche Synchronfassung von Vidors Werk existiert nicht. Zwar kam vor dem Zweiten Weltkrieg der Film synchronisiert in die deutschen Kinos. Diese Fassung gilt heute jedoch als verschollen, so dass der Zuschauer hierzulande nur die Originalfassung mit deutschen Untertiteln ansehen kann.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
King Vidors "Grenzpolizei Texas" ist eine Glorifizierung der Texas Rangers. Die Geschichte selbst ist eher zweitrangig. Sie wird lustlos und vor...
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2024