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Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel

Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel

Originaltitel
Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel
Alternativ
Kohlhaas
Regie
Aron Lehmann
Darsteller
Peter Trabner, Matthias Ransberger, Heiko Pinkowski, Luise Lähnemann, Christian Lex, Eckhard Greiner
Kinostart:
Deutschland, am 08.08.2013 bei missingFilms
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2012
FSK
ab 6 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Die wahre Geschichte von Regisseur Aron Lehmann
Irgendwo in der bayerischen Provinz hat sich ein kleines Filmteam unter Leitung von Regisseur Aron Lehmann (Robert Gwisdek) zusammengefunden, um Heinrich von Kleists Novelle "Michael Kohlhaas" zu verfilmen. Bereits am ersten Drehtag folgt die große Ernüchterung. Die Finanzierung für den Film ist geplatzt, alle finanziellen Zuschüsse wurden gestrichen. Normalerweise würde das den sofortigen Abbruch der Dreharbeiten bedeuten, doch Lehmann kann und will nicht aufgeben.

Leidenschaftlich versucht er sein Filmteam davon zu überzeugen, dass man den Film genauso gut ohne Budget fertig drehen kann. Dann müssen die Kettenhemden eben gehäkelt werden und als Pferde müssen Kühe herhalten. Und wenn Kohlhaas (Jan Messutat) in die Schlacht zieht, wird er eben gegen Bäume kämpfen. Es ist alles in den Köpfen, die Schauspieler und später das Publikum sollen einfach ihrer Imaginationskraft vertrauen. Vor allem sein Kohlhaas-Darsteller hadert jedoch mit dem Idealismus des jungen Regisseurs.
Was tun, wenn sich von einem Tag auf den anderen alles ändert? Wenn der Traum vom ersten eigenen, Abend füllenden Spielfilm zerplatzt wie eine Seifenblase? Aron Lehmann steckt jedenfalls nicht den Kopf in den Sand. Er legt jetzt erst richtig los und beschließt, seinen Film trotzdem zu drehen. Da müssen die Kostüme für die Schauspieler eben selbst gebastelt werden, der Fantasie sind schließlich keine Grenzen gesetzt - oder?

Eigentlich ist es ein Glücksfall, dass Lehmann die Mittel gestrichen wurden, denn sonst hätten wir auf diesen gleichermaßen authentischen und innovativen Film verzichten müssen. Wie sein Titelheld Michael Kohlhaas kämpft auch Lehmann gegen die Widrigkeiten der Welt an und beschließt, seinen Film ohne Finanzielle Unterstützung durch Fördergremien fertigzustellen.

Das Ergebnis ist ein Film über einen Film, der stark dokumentarische und theaterhafte Züge hat, und dem Zuschauer einiges abverlangt. Denn wir bekommen nicht alles per gigantischem Produktionsdesign a la Hollywood auf dem Silbertablett geliefert, sondern sind selbst gefordert, vor allem unsere Fantasie. Dass es am Ende funktioniert, liegt nicht zuletzt an den großartigen Darstellern, allen voran Robert Gwisdek.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
Eigentlich wollte Aron Lehmann (Robert Gwisdek) Heinrich von Kleists Novelle "Michael Kohlhaas" mit allem Drum und Dran verfilmen. Doch dann platzt...
 
"Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel" ist die wahre Geschichte des Aron Lehmann, der mit seinem filmischen Experiment beweist, dass...
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Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel
2024