In the Bedroom

In The Bedroom

Originaltitel
In The Bedroom
Regie
Todd Field
Darsteller
W. Clapham Murray, Frank T. Wells, Karen Allen, Celia Weston, William Wise, William Mapother
Kinostart:
Deutschland, am 02.05.2002 bei United International Pictures (UIP)
Kinostart:
Schweiz, am 02.05.2002 bei Frenetic Films
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
1999
FSK
ab 12 Jahren
Länge
138 min.
|0  katastrophal
brillant  10|
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Ruth und Matt Fowler (Sissy Spacek und Tom Wilkinson) sehen ihren Sohn Frank (Nick Stahl) zum ersten Mal in festen Händen. Diese gehören der jungen Mutter Natalie (Marisa Tomei). Alle ignorieren die Schatten, die deren gewalttätiger Ex-Mann wirft, ohne zu ahnen, wie sehr sie das bereuen werden. Als der eifersüchtige Prolet Frank bei einem Streit erschießt, bricht nicht nur eine Welt, sondern auch die Kommunikation der Hinterbliebenen zusammen. Die Trauer mischt sich mit unausgesprochener Wut, als Natalie ihren Ex entlastet und der Mörder auf freien Fuß gesetzt wird. Der ungerechten Justizentscheidung weiß Matt nur Selbstjustiz entgegenzusetzen.
Kleiner Film mit großer Wirkung: Todd Fields schmerzend präzise Auseinandersetzung mit den Folgen eines Mordes konnte in den USA einen Überraschungserfolg verbuchen, der sich mit "Monster's Ball" vergleichen lässt. Als großer Außenseiter wurde diese kleine Independent-Produktion für fünf Oscars nominiert, darunter Sissy Spacek, Tom Wilkinson und Marisa Tomei, blieb aber letztlich chancenlos gegen die politisch korrekte Konkurrenz. Statt mit pappigem Familienkitsch öffnet sich das Regiedebüt des Schauspielers Todd Field mit dokumentarischer Beobachtungsgabe dem glücklichen Leben einer Kleinstadtfamilie in Maine. Weit eindringlicher und authentischer als Nanni Morettis Cannes-Gewinner "Das Zimmer meines Sohnes" zeichnet Field ein Psychogramm der Trauer, das er stilistisch geschickt jeder dramatischen Zuspitzung beraubt. Damit entsteht ein lähmendes Schreckensbild, für das auch die - gleichfalls minutiöse Ein-Mann-Sieht-Rot-Rache - keine Lösung von Schuld und Verlust ist.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
2024