MFA+ Film Distribution
Frances Ha

Frances Ha

Originaltitel
Frances Ha
Regie
Noah Baumbach
Darsteller
Teddy Cañez, Danish Hyder, Ryann Shane, Peter Scanavino, Barbara Ross English, Hannah Dunne
Kinostart:
Deutschland, am 01.08.2013 bei MFA+ Film Distribution
Kinostart:
Österreich, am 13.09.2013 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 25.07.2013 bei Filmcoopi
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2012
FSK
ab 6 Jahren
Länge
86 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Zauberhafte Stadtneurotikerin Greta Gerwig
Frances (Greta Gerwig) ist 27. Sie treibt mehr oder weniger ziellos durch New York. Frances will Tänzerin sein und für diese Berufung arbeitet sie sehr hart. Leider ist ihr Talent bei weitem nicht so groß wie ihr Enthusiasmus. Die anderen Bereiche ihres Lebens verfolgt sie weit weniger zielstrebig. Die Beziehung zu ihrem Freund zerbricht, weil Frances lieber weiter mit ihrer besten Freundin Sophie (Mickey Sumner) zusammenwohnt.

Als diese aus der gemeinsamen Wohnung auszieht, steht Frances auf der Straße. So wie sie zuvor in allen anderen Bereichen durchs Leben taumelte, taumelt sie nun von Appartement zu Appartement, was dem Film seine erzählerische Struktur gibt. Schließlich zieht Frances bei Lev (Adam Driver) und Benji (Michael Zegen) ein. Später macht sie einen Abstecher nach Paris und wird dann sie wieder im Studentenwohnheim wohnen, bevor sie ihren Weg und endlich auch eine eigene Wohnung findet, auf deren Briefkastenschild nicht nur Frances Ha, sondern ihr voller Name passt.
Ja, es gibt sie, die amerikanischen Regisseure, die sich trauen, abseits gängiger Hollywoodklischees ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Geschichten, die aus dem auf Hochglanz polierten Perfektionismus der großen Studios herausfallen und in deren Mittelpunkt eine Figur steht, die Ecken und Kanten hat. Man kann durchaus behaupten, dass Greta Gerwig als Frances Ha die bezauberndste Stadtneurotikerin seit Woody Allens Alter Ego Alvy Singer ist.

Obwohl es um eine junge Frau geht, die Tänzerin werden will, ist "Frances Ha" kein Tanzfilm. Frances könnte genauso gut Autorin werden wollen. Der Wunsch, Tänzerin zu sein, steht eher symbolisch für einen Traum, den viele junge Menschen in New York verfolgen, den sie bislang aber noch nicht erreicht haben.

Frances stürzt sich mit unglaublichem Optimismus in ein Leben, das andere vielleicht schon längst in die Knie gezwungen hätte. Es tut gut zu sehen, auch wenn dies die Botschaft vieler Hollywoodfilme ist: Gib niemals auf und du wirst belohnt! Hier wird die These sehr viel glaubhafter aufgestellt. Ja, Frances hat einen Knall und wirkt in ihrer Ungestümheit und Naivität oft wie ein großes Kind, aber genau das sind die Eigenschaften, die sie so liebenswert machen. Man kann nicht anders, als Frances einfach nur das Beste für ihr Leben zu wünschen. Eines ist sicher: Sie wird es schaffen.

Es ist halt auch schön, wieder mal ein paar frische Gesichter zu sehen, die noch nicht durch den Einheitsbrei-Fleischwolf Hollywoods gedreht wurden. Neben Gerwig fällt vor allem Mickey Sumner auf, die Frances beste Freundin Sophie spielt. Von Adam Driver ("Girls") und Michael Zegen ("Boardwalk Empire") werden wir wohl ebenfalls noch einiges zu sehen bekommen.

"Frances Ha" ist auf seine ganz eigene Art ein wenig sperrig, nicht nur weil er in schwarz-weiß gedreht ist. Man muss sich auf Frances einlassen, dann wird man jedoch unweigerlich in ihren Bann gezogen. Manchmal folgt einfach ein Schnitt und die Handlung geht an einem neuen Punkt weiter. Doch gerade das macht den Film so gut, dass er dem Zuschauer nicht alles in kleinen Häppchen auf dem Silbertablett liefert, sondern sich traut, eigen zu sein. Der unfertige Look des Films ist äußerst charmant. Baumbach und Gerwig liefern ein Porträt der Generation Y, die sich von der Generation X aus den 90er Jahren vor allem dadurch unterscheidet, dass sie sich nicht ziellos treiben lässt, sondern ganz genaue Vorstellungen davon hat, was sie vom Leben erwartet. Mit "Frances Ha" haben sie eine wunderbare neue Heldin geschaffen, die der Generation ein Gesicht gibt.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
Frances (Greta Gerwig) hat den Traum, Tänzerin zu werden. Davon lässt sie sich auch von Rückschlägen nicht abbringen.
 
Greta Gerwig hat das Drehbuch zu der hinreißenden Komödie zusammen mit Regisseur Noah Baumbach verfasst. "Frances Ha" handelt von einer Frau, die...
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Frances Ha
2024