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Tödlicher Verrat

Tödlicher Verrat

Originaltitel
Silencio en la nieve
Alternativ
Frozen Silence
Regie
Gerardo Herrero
Darsteller
Antonio Mora, Antanas Surgailis, Sergi Calleja, Javier Mejía, Jordi Aguilar, Jorge de Juan
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Krimi, Mystery
Land
Spanien, Litauen
Jahr
2011
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Gnadenlose Mörderjagd in eisigen Kriegswirren
Russland im Winter 1943. Die spanische "Blaue Division" kämpft an der Seite der deutschen Wehrmacht. Inmitten der vereisten Landschaft rückt die rote Armee immer näher und drängt die Spanier in die Defensive. Als wäre der Krieg nicht grausam genug, erschüttert auch noch ein bizarrer Mord in den eigenen Reihen die Soldaten. Ein Leutnant wird mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden. Auf seine Brust wurde "Gott sieht alles" eingeritzt. Soldat Arturo (Juan Diego Botto), der im zivilen Leben Polizist war, wird gemeinsam mit dem Feldwebel Espinosa (Carmelo Gómez) beauftragt den Mordfall aufzuklären.

Dies gestaltet sich jedoch als schwere Aufgabe, angesichts von 18.000 verdächtigen Soldaten und den sich zunehmend verschlechternden Bedingungen der Kriegswirren. Dann werden auch noch die Leichen von zwei weiteren Offizieren entdeckt. Auch sie wurden mit einer blutigen Botschaft versehen. Arturo und Espionsa erkennen, dass es sich möglicherweise um einen Serienmörder handelt und weitere Leben in Gefahr sind. Eine gnadenlose Hetzjagd im unbarmherzig kalten russischen Winter beginnt.
Der Kriegsthriller "Tödlicher Verrat" basiert auf einem Roman des spanischen Schriftstellers Ignacio del Valle. Dieser beleuchtet Geschehnisse an der Russland-Front im zweiten Weltkrieg mal von einen - mal von der anderen Seite. Sowohl dass der Kriegsfilm die Handlung aus der Sicht der spanischen Eliteeinheit "Blauen Division" erzählt, als auch die Verbindung mit einer Kriminalgeschichte bietet Potenzial. Dieses wird allerdings nur zum Teil genutzt.

Zwar bietet der Film einen authentischen, und weitgehend ungeschönten Blick auf den Krieg und verbildlicht überzeugend die psychische Labilität der Soldaten. Doch die eigentlich im Vordergrund stehende Suche nach dem Mörder kann leider nicht überzeugen. Hier stößt man auf zu viele Ungereimtheiten und Klischees. Ein Spannungsbogen kommt trotz Verwendung einiger typischer Stilmittel nicht auf. Ein roter Faden ist erkennbar und das Gesamtwerk macht immerhin einen atmosphärisch-stimmigen Eindruck. Dies liegt sicher nicht zuletzt an der überzeugenden schauspielerischen Leistung der Besetzung.
Christina Stadler, Filmreporter.de
2024