Piffl Medien
Gold

Gold

Originaltitel
Gold
Regie
Thomas Arslan
Darsteller
Nina Hoss, Marko Mandic, Peter Kurth, Uwe Bohm, Rosa Enskat, Wolfgang Packhäuser
Kinostart:
Deutschland, am 15.08.2013 bei Piffl Medien
Genre
Western
Land
Deutschland
Jahr
2013
FSK
ab 12 Jahren
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://gold-im-kino.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Nina Hoss als starke Frau in einem Westerndrama
Im Sommer 1898 lässt Emily Meyer (Nina Hoss) ihr bisheriges Leben hinter sich. Sie schließt sich einer Gruppe deutscher Amerika-Auswanderer an, die vom Goldrausch ergriffen, am Klondike River ihr Glück suchen wollen. Organisator der illustren Reisegesellschaft ist der zwielichtige Wilhelm Laser (Peter Kurth). Die weiteren Reisenden sind der unsympathische Journalist Gustav Müller (Uwe Bohm), der verzweifelte Familienvater Joseph Rossmann (Lars Rudolph), Koch Otto Dietz (Wolfgang Packhäuser) nebst Gattin Maria (Rosa Enskat) sowie der schweigsame Packer Carl Boehmer (Marko Mandic).

Nicht nur die unterschiedlichen Charaktere der Reisenden sorgen für Reibungen innerhalb der Gruppe. Laser scheint von der über 1.500 Kilometer langen Route durch die kanadische Wildnis weit weniger Ahnung zu haben, als er behauptet. Der Weg stellt sich keinesfalls als weniger beschwerlich heraus als die Standardroute, sondern wartet mit zahlreichen zum Teil sehr gefährlichen Strapazen auf. Als in einem Schlagloch die Radachse des Planwagens bricht, muss die Gruppe zudem einen Teil der Vorräte und der Ausrüstung zurücklassen. Überhaupt erweist sich die Natur in ihrer unermesslichen Weite und unwirtlichen Wildnis als schier übermächtiger Gegner, der nicht alle gewachsen sind.
Will man Thomas Arslans "Gold" einem Genre zuordnen, bietet sich aufgrund der Thematik der Spätwestern an, in dem es häufig um einen beschwerlichen Treck von A nach B geht. Obwohl in der Natur angesiedelt hat das Drama aber auch Elemente des Kammerspiels. Es geht zwar um eine Reise und es wird eine große Entfernung zurückgelegt, doch liegt Arslans Augenmerk ganz auf den Figuren und ihren Beziehungen. Die großartige Naturkulisse Kanadas bildet den Raum, der trotz seiner unbeschreiblichen Weite einengt, als wäre man auf engstem Raum eingesperrt.

Die sieben Reisenden haben eines gemeinsam. Sie haben alle eine frühere Existenz hinter sich gelassen, um den Neubeginn zu wagen. Wünsche und Hoffnung haben sich auch in der Neuen Welt bislang nicht erfüllt, so dass sie als Goldgräber am Klondike River erneut ihr Glück suchen. In der Gruppe, die auf der schicksalhaften Reise aufeinander angewiesen sind, treffen sehr gegensätzliche Charaktere aufeinander, die teilweise den bekannten Westernklischees entsprechen. Da ist der Expeditionsleiter, der sich an der Unwissenheit der anderen bereichert, der Journalist, ein schwacher Mitläufer und eine starke Frauenfigur. Und schließlich der schweigsame Cowboy, der rauh aber rechtschaffen ist und zudem ein gutes Herz hat. Arslan hat hier ein fantastisches Schauspielerensemble versammelt, allen voran die einmal mehr großartige Nina Hoss. An die mutigste Rolle hat sich Uwe Bohm gewagt, der den unsympathischen Journalisten dermaßen überzeugend spielt, dass man beinahe froh ist, als er endlich von der Bildfläche verschwindet.

Auf der 2013er Berlinale wird das Drama von der Presse uneinheitlich aufgenommen. Vor allem wird die Länge bemängelt, was dazu führt, dass die Kinoversion um 13 Minuten gekürzt wird. Dass sich diese Menschen auf eine beschwerliche Reise begeben, auf der sie mit Entbehrungen zu kämpfen haben und sich die Natur als nahezu übermächtiger Gegner erweist, wird auch in 101 Minuten für den Zuschauer erfahrbar. Kameramann Patrick Orth fängt das Geschehen in langen und ruhigen Einstellungen ein. Wenige und dennoch berauschende Landschaftstotalen wechseln mit Nahaufnahmen, in denen die Kamera auf den Gesichtern der Protagonisten ruht. Selten wird von der Umgebung jedoch so viel gezeigt, dass man sich in dieser weiten Landschaft orientieren könnte. Da geht es dem Zuschauer genau wie den Figuren.

Die Musik wird sparsam eingesetzt, unterstreicht das Geschehen dann aber perfekt. Thomas Arslans "Gold" ist ein Film, auf den man sich einlassen muss, der einem dann aber ein außergewöhnliches Kinoerlebnis beschert.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
Ein deutscher Spätwestern mit Topbesetzung, der sich was traut. Thomas Arslan setzt in seinem Goldsucherdrama nicht auf Action und präsentiert nur...
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2024