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Der Unzähmbare Supertyp

Der Unzähmbare Supertyp

Originaltitel
Culastrisce nobile veneziano
Regie
Flavio Mogherini
Darsteller
Alvaro Mancori, Adriano Celentano, Silvano Bernabei, Andrea Aureli, Nikki Gentile, Rebecca Reder
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Komödie
Land
Italien
Jahr
1976
Länge
110 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Marcello Mastroianni in einer überdrehten Komödie
Organist Agostino (Lino Toffolo) wird vom Pech verfolgt. Als er nach einer Kette unglücklicher Zufälle in einer Kapelle den Marchese Luca Maria (Marcello Mastroianni) Cello spielen hört, scheint sich alles zum Guten zu wenden. Agostino glaubt, einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Denn der Marchese ist genauso von der klassischen Musik begeistert, wie er. Die neue Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als dem Organist die erfundene Frau des Marcheses, von diesem vorgestellt wird.

Da der Marchese Agostino bei sich wohnen lässt und ihm sogar eine Anstellung als Konzertorganist verschafft, findet er sich mit der Marotte Luca Marias ab. Als Agostino erfährt, dass Grundstückspekulanten den Marchese wegen seiner Verrücktheit entmündigen lassen wollen, engagiert er eine Prostituierte, die sich als Luisa ausgibt, wenn die Tante zu Besuch kommt, um sich von dem Geisteszustand ihres Neffen zu überzeugen. Der Plan geht zunächst auf. Die falsche Luisa genießt ihre neue Stellung jedoch zunehmend und weigert sich in ihren alten Job zurückzugehen. Während der Marchese von seiner Frau zunächst begeistert ist, bekommt Agostino Druck von deren Zuhälter: Sprinter Boss (Adriano Celentano).
Zunächst muss gesagt werden, dass Adriano Celentano nur in einer Nebenrolle zu sehen ist, obwohl auf einigen DVD-Ausgaben mit ihm aufgemacht wird. Als Zuhälter Sprinter Boss ist er die meiste Zeit damit beschäftigt mit seinem Sportwagen durchs Land zu rasen, auf Gänseblümchen zu kauen und dabei gut auszusehen.

Die Hauptrollen des vom Pech verfolgten Organisten Agostino und des verrückten Adeligen Luca Maria spielen Lino Toffolo und Marcello Mastroianni überzeugend. Clentanos Ehefrau, die Sängerin und Schauspielerin Claudia Mori ist als imaginäre Ehefrau eine gelungene Besetzung, da sie die ansonsten etwas zu konventionelle Komödie durch ihre lebhafte Art ein wenig Energie verleiht. Die Geschichte ist zwar streckenweise etwas konfus, hat aber, besonders wenn es um die erfundene Ehefrau des Marchese geht durchaus ihre lustigen Momente. Generell durchzieht den Film eine etwas absurde Bildästhetik. Manche Sequenzen nehmen schon beinahe surrealistische Züge an. Obwohl die Handlung in der Gegenwart (1976) spielt, wirkt der Film durch die klassisch eingerichtete Sets und die barocken Kostüme deutlich älter. Alles in allem eine nette und unterhaltsamer Adelskomödie, für Fans von schrägem Humor und der italienischen Stars.
Christina Stadler, Filmreporter.de
2024