Zorro Film
Stiller Sommer

Stiller Sommer

Originaltitel
Stiller Sommer
Regie
Nana Neul
Darsteller
Rainer Galke, Martin Tietjen, Rainer Ewerrien, Jef Bayonne, Marie Rosa Tietjen, Arthur Igual
Kinostart:
Deutschland, am 10.04.2014 bei Zorro Film
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2013
FSK
ab 6 Jahren
Länge
85 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Ein Sommer voller Geheimnisse und Lebenslügen
Die deutsche Kunsthistorikerin Kristine (Dagmar Manzel) hat aufgrund ihrer beruflichen Überlastung ihre Stimme verloren. Zur Erholung reist sie alleine nach Südfrankreich, wo sie mit ihrem Ehemann Herbert (Ernst Stötzner) ein Ferienhaus besitzt. Zur Überraschung von Kristine trifft sie vor Ort auf ihre Tochter Anna (Marie Rosa Tietjen), die sich auf ein paar ungestörte Stunden mit dem einheimischen Franck (Arthur Igual) gefreut hat.

Bald knistert es zwischen Kristine und Franck. Im dem nahen, kleinen Ort verfolgt man die amourösen Geschehnisse mit Argusaugen, vor allem, als Herbert unerwartet auftaucht. Kristine ist sich bewusst, dass ihr Flirt mit Franck das Verhältnis zu ihrer Tochter und ihrem Gatten nachhaltig beschädigen kann, aber sie lässt es darauf ankommen. Dies ist die Initialzündung für eine Abfolge von zwischenmenschlichen Verwerfungen, deren Ursprünge in der Vergangenheit der Eheleute zu suchen sind.
Regisseurin Nana Neul bedient sich einem weitverbreiteten Klischee. Südfrankreich ist für viele Sinnbild amouröser Verwicklungen und des hedonistischen Lebensstils. Vor dieser Kulisse findet sich bei Neul ein Ehepaar in einer tiefen Krise wieder. Der schnöde Alltag und die verschütteten Leidenschaften nehmen den Protagonisten die Energie für ihre Liebe.

Im Grunde bietet die Story eine gute Ausgangsposition für eine spannende Geschichte. Allerdings kommt die Inszenierung insgesamt eher holzschnittartig daher und es fällt vor allem zu Beginn schwer, sich für die Darstellung zu begeistern. Der Zuschauer hat das Gefühl, die Geschichte etliche Male erzählt bekommen zu haben. Der Plot ist vorhersehbar und auch die eindrucksvolle Kulisse kann die dramaturgischen Schwächen des Drehbuchs nicht kaschieren.

Jedoch erlaubt sich Neul im letzten Drittel einen Kniff, der ihrem Film eine originelle Note verleiht. Sie wechselt die Erzählperspektive und der Zuschauer erlebt das schon Gesehene aus einer anderen Sicht.
Timo Buschkämper, Filmreporter.de
Regisseurin Nana Neul inszeniert vor eindrucksvoller Kulisse eher spannungsarm. Die Inszenierung kann in ihrem Verlauf jedoch dramaturgisch zulegen.
Zorro Film
Stiller Sommer
2024