Mad Dimension
Hunting Season

Hunting Season

Originaltitel
Deep Dark Canyon
Regie
Abe Levy, Silver Tree
Darsteller
Valentina de Angelis, Austin Hébert, Dee Marshall, Nate Mooney, William Morris, Monterey Morrissey
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Thriller
Land
USA
Jahr
2013
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Wenn der Schuss danebengeht, beginnt die Jagd
Alles beginnt ganz unschuldig: die Brüder Nate (Spencer Treat Clark) und Skylar (Nick Eversman) sind in den Wäldern unterwegs, um zu jagen. Statt eines Rehs, erschießen die beiden Brüder den Bürgermeister ihrer Kleinstadt. Skylar - der den tödlichen Schuss abgegeben hat - kommt ins Gefängnis.

Die Familie des Toten unternimmt beim Prozess alles, um eine möglichst harte Strafe für Skylar zu erreichen. Nate verhilft daraufhin seinem Bruder zur Flucht. Verfolgt von einem wilden Mob, flüchtet das Brüderpaar in die Wälder. Die beiden ahnen nicht, dass es ihren Verfolgern längst nicht mehr darum geht, sie zu fangen. Die Stadt will Blut sehen - das Blut von Nate und Skylar!
Zuerst einmal das Positive: "Hunting Season" hat einige gute Aspekte, die dem Film einen gewissen Charme verleihen. Vor allem macht die Musik von James Weston Spaß. Der moderne Mix aus Country- und Bluessongs und der musikalischen Untermalung dramatischer Szenen wird sehr passend eingesetzt. Auch die Kulisse - die dunklen, undurchdringlichen Wälder - ist gut gewählt und erinnert an "Harper's Island". Auch die schauspielerische Leistung von Ted Levine, dem Buffalo Bill aus "Das Schweigen der Lämmer" muss gelobt werden. Als Sheriff und Vater der Brüder Nate und Skylar überzeugt Levine in seiner Darstellung des inneren Konflikts zwischen Gesetzestreue und Vaterliebe. Auch Scream-Killer Matthew Lillard weiß als ebenso verschlagener wie herzloser Anwalt Akzente zu setzen.

Das kann aber nicht über die Schwächen hinwegtäuschen, die der Film aufweist. Schon der Anfang hat ein deutliches Manko. Man wird zu plump in die Handlung reingeworfen. Eine Charaktereinführung oder Entwicklung findet nicht statt. Auch die auf der DVD angepriesenen überraschenden Wendungen sind zu einfallslos und vorhersehbar.

Was den Film aber zu einer anstrengenden Nummer werden lässt, ist die ausgiebig gezeigte Flucht der beiden Brüder. Endlos rennen Nate und Skylar durch den Wald ohne wirkliche Emotionen oder Sympathien gegenüber dem Zuschauer aufbauen zu können. Das Mitfiebern, wenn Charaktere auf der Leinwand auf der Flucht sind und sich aus brenzligen Situationen befreien, kommt in "Hunting Season" nicht auf. Hat man bei "Bonnie und Clyde" mit dem Verbrecherpaar gelitten, lässt einen die Flucht der Brüder kalt. Auch hat man das Gefühl, die Regisseure Silver Tree und Abe Levy wollen sich ums Ende drücken. Sie scheinen nicht zu wissen, was sie mit ihren Figuren anfangen sollen. Die Altersfreigabe ist mit fsk 18 weit übers Ziel hinausgeschossen. "Hunting Season" sollte eine Freigabe ab 16 bekommen.
Felix Franke, Filmreporter.de
2024