Rapid Eye Movies
My Sweet Pepper Land

My Sweet Pepper Land

Originaltitel
My Sweet Pepper Land
Alternativ
Aga; My Sweet Pepperland
Regie
Hiner Saleem
Darsteller
Véronique Wüthrich, Feyyaz Duman, Mir Murad Bedirxan, Tarik Akreyî, Suat Usta, Golshifteh Farahani
Kinostart:
Deutschland, am 27.03.2014 bei Rapid Eye Movies
Genre
Drama
Land
Frankreich, Deutschland, Irak
Jahr
2013
FSK
ab 12 Jahren
Länge
95 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Kurdischer Kämpfer sorgt für Recht und Ordnung
Der kurdische Freiheitskämpfer Baran (Arslan Korkmaz) blickt in eine ungewisse Zukunft. Nach dem Sturz von Diktator Saddam Hussein gilt der irakische Teil Kurdistans als befreit. Baran kehrt in sein Dorf zurück und zieht wieder zu seiner Mutter. Diese möchte ihren Sohn schnellstmöglich verheiraten. Völlig entnervt lässt sich Baran deshalb in eine öde Grenzprovinz als Polizeikommandant versetzen.

Vor Ort trifft er jedoch bald auf heftigen Widerstand. Der mächtige Klanchef Aziz Aga (Tarik Akreyî) gibt hier den Ton an und hat wenig Verständnis für den Eifer des neuen Gesetzeshüters. Dessen Rechtsverständnis stört die Schmuggelaktivitäten der gefürchteten Bande um Aziz Aga. Baran lässt sich nicht einschüchtern, sondern bietet dem großspurigen Gegenspieler die Stirn.

Unterstützt wird er von der Lehrerin des Ortes. Die attraktive Govend (Golshifteh Farahani) muss selbst unter den Schickanen Aziz Agas leiden und schließt sich deswegen dem charismatischen Baran an. Die beiden müssen einen gefährlichen Kampf um Leben und Tod ausstehen.
Hiner Saleems "Kilomètre zéro" ist 2005 der erste irakische Kinofilm, der nach dem dritten Golfkrieg gedreht wurde. Rund acht Jahre später widmet sich der Regisseur in seinem Drama "My Sweet Pepper Land" erneut dem kurdischen Kampf für staatliche Unabhängigkeit. Für seine Arbeit wurde er unter anderem bei den Asia Pacific Screen Awards als bester Regisseur nominiert.

Einen Western kurdischer Prägung sieht man nicht alle Tage in europäischen Kinosälen. Regisseur Hiner Saleem kreiert eine klassische Ausgangssituation des Genres: ein neuer Sheriff kommt in die Stadt, die Schurken gehen gnadenlos auf Konfrontationskurs und eine hübsche Frau bringt das Fass schließlich zum Überlaufen. Inmitten der Einöde des kurdisch-türkisch-irakischen Grenzgebietes geht es allerdings um viel mehr. "My Sweet Pepper Land" thematisiert einen fortschreitenden Wandel in diesem abgelegenen Teil der Welt.

Es geht um die Ablösung von Stammesriten und althergebrachten Traditionen zugunsten einer modernen Rechtssprechung westlicher Prägung. Saleem inszeniert seine Geschichte dabei immer auch mit einem erfrischenden Augenzwinkern. Bei allen interessanten Ansätzen, bleibt bei der dramaturgischen Umsetzung einiges auf der Strecke. Aufgrund der klassischen Ausgangslage verliert die Darstellung schon früh an Spannungsmomenten. Der Plot ist vorhersehbar und überraschende Wendungen sucht der geneigte Kinozuschauer vergeblich.
Timo Buschkämper, Filmreporter.de
Regisseur Hiner Saleem befasst sich in seinen Filmen mit politisch brisanten Fragen. Setzt er die Qualität seiner bisherigen Werke wie "Kilomètre...
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2024