Señor Kaplan

Regisseur Álvaro Gutiérrezs Großvater flüchtete aus Polen und emigrierte nach Uruguay, ganz so, wie es seinem tragischen Helden Jacob Kaplan (Héctor Noguera) gelang. In Montevideo gründet Kaplan eine Familie, sein Leben wird von der Arbeit und seiner Zugehörigkeit zur Jüdischen Gemeinde bestimmt. Doch nun ist er Rentner und hat das Gefühl, zum alten Eisen zu gehören. Die Einladungen werden spärlicher. Da es um sein Sehvermögen nicht zum Besten bestellt ist, soll er sein Auto an seine Enkelin verschenken.

Kaplan fragt sich, ob das alles war, was das Leben ihm bietet. Bei der Bar Mitzwa war ihm einst prophezeit worden, dass er Großes vollbringen werde. Seine letzte Chance wittert er, als die Enkelin von einem Deutschen erzählt, der in einer Strandbar ein einsames Leben führe. Kaplan vermutet in dem unbekannten Fremden (Rolf Becker) einen untergetauchten Nazi.

Mit seinem Freund Wilson (Néstor Guzzini), einem von der Familie verstoßenen Ex-Polizisten, legt er sich auf die Lauer. Die Freunde schmieden einen ausgeklügelten Plan, um den vermeintlichen Verbrecher nach dem Vorbild der Eichmann-Entführung zu überwältigen und nach Israel zu bringen.