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Die Ehe der Maria Braun

Die Ehe der Maria Braun

Originaltitel
Die Ehe der Maria Braun
Regie
Rainer Werner Fassbinder
Darsteller
Günther Kaufmann, Karl-Heinz von Hassel, Kristine de Loup, Hannes Kaetner, Michael Ballhaus, Barbara Baum
Kinostart:
Deutschland, am 20.02.1979 bei United Artists
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
1979
FSK
ab 12 Jahren
Länge
120 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Auftakt von Fassbinders Nachkriegstrilogie
Eine selbstbewusste und starke Frau versucht im Deutschland der Fünfziger Jahre ihren Weg zu gehen. Es ist ein Balanceakt zwischen wirtschaftlicher Abhängigkeit und dem Willen, echte Gefühle zu bewahren. Maria Braun (Hanna Schygulla).heiratet 1943 Hermann Braun (Klaus Löwitsch) einen Tag, bevor dieser zur Front muss. Auf die Nachricht vom Tod ihres Mannes reagiert sie mit einer Affäre mit dem farbigen Bill (Greg Eagles).

Als ihr für tot erklärte Mann überraschend auftaucht, erschlägt sie ihren amerikanischen Liebhaber mit einer Flasche. Hermann nimmt die Tat auf sich und geht anstelle seiner Frau ins Gefängnis. In der Zwischenzeit macht Maria bei dem schwer kranken Fabrikanten Karl Oswald (Ivan Desny) Karriere. Er entlohnt ihre Arbeit und ihre sexuelle Bereitwilligkeit mit der Aussicht auf ein großes Erbe. Maria will auf ihre Art am deutschen Wirtschaftswunder teilhaben. Kurze Zeit nach seiner Gefängnisfreilassung verschwindet Hermann erneut. Als er nach Oswalds Tod erneut bei Maria auftaucht, scheint endlich die Zeit für das Ehepaar gekommen zu sein.
Tooor! "Die Ehe der Maria Braun" endet symbolträchtig mit dem Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz 1954. Deutschland erlangt ein Stück seines Selbstbewusstseins zurück. Ein ironischer Schluss einer Geschichte, bei der am Ende alle Illusionen zerstört und die Existenzen gescheitert sind. Gibt Rainer Werner Fassbinder Hoffnung oder ist es eine weitere sarkastische Abrechnung mit der Nachkriegsgesellschaft?

"Die Ehe der Maria Braun" ist der Auftakt von Fassbinders deutscher Nachkriegstrilogie, die er mit "Die Sehnsucht der Veronika Voss" und "Lola" fortsetzte. Die schlichten Bilder von zerbombten Wohnungen und Trümmerfeldern sind ebenso eindrucksvoll, wie die in Szene gesetzte erotische Ausstrahlung der Protagonistin. Die Ästhetik von Kameramann Michael Ballhaus und die starke schauspielerische Leistung Hanna Schygullas machen das Spätwerk Fassbinders aus dem Jahr 1978 zu einer sehenswerten Zeitstudie. Die Ambivalenz des Optimismus des Wirtschaftswunders und der seelischen Folgen des Krieges sind stets spürbar. Wahre Gefühle und die Ware Gefühl werden von Fassbinder gegenübergestellt. Auf der Berlinale 1979 wurde Hanna Schygulla als "Beste Darstellerin" ausgezeichnet. 1980 erhielt der Film zudem fünf "Deutsche Filmpreise" in Gold und Silber.
Simone Seidel/Filmreporter.de
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Die Ehe der Maria Braun
2024