Colin Farrell ist Alexander
Oliver Stone wagt sich an Alexander den Großen
Feature: Legenden sterben nicht
Oscar Preisträger Oliver Stone traut sich an die wohl beeindruckenste Legende eines wahren Helden. 300 Jahre vor Christus macht sich der junge mazedonische König Alexander auf den Weg, um Weltgeschichte zu schreiben. Nie werden seine mächtigen Truppen besiegt und jeder der sich ihnen in den Weg stellt, wird dafür bestraft. Alexander baut sich ein Reich, wie es die Welt zuvor noch nicht gesehen hat.
erschienen am 22. 12. 2004
Constantin Film
Kaum älter als Colin und doch seine Mutter: Angelina Jolie
Jeder hat schon mal etwas im Geschichtsunterricht über Alexander den Großen gehört. Jetzt hat sich Oliver Stone als Regisseur und Autor an den geschichtsträchtigen Stoff gewagt. Inspiriert wurde er von Robin Lane Foxs Biographie über diesen außergewöhnlichen Führer, der schon zu Lebzeiten zur Legende wurde. Für den Stargepflasterten Cast engagierte Stone Sir Anthony Hopkins, Val Kilmer und Angelina Jolie. Alexander besetzte er mit dem jungen Rebellen Colin Farrell.

Mit nur 25 Jahren konnte Alexander auf ein Leben zurückblicken, das Geschichte schreiben sollte. Getrieben von seinen Träumen über Mythen, Erfolg und Abenteuer, erobert er in nur acht Jahren 90 Prozent der damals bekannten Welt. Alexander errichtet ein Reich, wie es die Welt bis dahin noch nicht gesehen hat, und legt den Grundstein für das Gesicht unserer heutigen Welt. Seine nahezu unbesiegbare griechische und mazedonische Armee führte er schonungslos von einer Schlacht zur Nächsten, über Gebirge, fremde Gebiete und geheimnisvolle Länder. Seine Truppenwaren der mächtigen persischen Armee an Zahl stark unterlegen, doch sie stellte sich der unmöglichen Herausforderung. Ihr Weg ist gezeichnet von Kämpfen, Eroberungen und Entdeckungen.
Schwächelnde Dramaturgie trotz opulent ausgestatteten Sets
Alexander ist mehr als ein machtbesessener Herrscher. Er schafft sich sein Reich selbst. Er ist Held, Krieger, Liebender, Entdecker, Befreier und Eroberer. Angetrieben von der Arroganz seiner Jugend führt er seine schlagkräftige Truppen von Sieg zu Sieg. Hinter dem Mythos steckt aber auch ein Mensch, geplagt von Zweifel und Sehnsucht. Zu seiner Mutter Olympias (Angelina Jolie) und dem kampferprobten, barbarischen Vater Philip (Val Kilmer) hat er ein zwiespältiges Verhältnis. Dagegen ist sein langwieriger Freund und Kampfgefährte Hephaistion (Jared Leto) immer an seiner Seite - nicht nur in der Schlacht. Wie auch Roxane, seine ehrgeizige und schöne Frau (Rosario Dawson) und sein zuverlässiger General und Vertrauter Ptolemy (Sir Anthony Hopkins). Doch Alexanders Zeit ist auch geprägt von unglaublicher Erbarmungslosigkeit, von aufsteigenden Idealen und niederschmetterndem Verrat.

Stones Epos, überwiegend in Marrakesch, London und Thailand gedreht, soll die ungestüme, turbulente Beziehung seinen Erzeugern genauso zeigen, wie die zum Teil mehr als kameradschaftliche Freundschaft zu seinen engsten Gefährten. Im Vorfeld gab es in Griechenland eine große Unruhe, als bekannt wurde, dass Stone Alexanders Bisexualität breiten Raum geben würde. Doch nach der ersten Vorstellung für Presse und Fachpublikum beruhigten sich die Gemüter schnell. Stone hat auf Darstellungen homosexueller Liebesszenen komplett verzichtet, es bleibt bei einigen Küssen und schmachtenden Dialogen. Beim Publikum wird es Alexander aber aus einem anderen Grund schwer haben. Trotz opulent ausgestatteter Schlachtszenen scheitert Stone an der Dramaturgie, zu chronologisch und eindimensional ist sein Werk geraten, es fehlt schlicht an überzeugenden Höhepunkten und einem grandiosen Finale.
erschienen am 22. Dezember 2004
Zum Thema
Alexander (Kinofilm)
Oscar Preisträger Oliver Stone traut sich an die wohl beeindruckenste Legende eines echten Helden. 300 Jahre vor Christus macht sich ein junger mazedonischer König (Colin Farrell) auf den Weg, Weltgeschichte zu schreiben. Er führt die griechischen und mazedonische Armee schonungslos durch den Sand, über Gebirge, durch fremde Gebiete und durch geheimnisvolle Länder. Nie werden sie besiegt und jeder der sich ihnen in den Weg stellt, wird dafür bestraft. Alexander der Große baut sich ein Reich,..
William Oliver Stone kommt am 15. September 1946 in New York zur Welt. Ende der 1960er Jahre meldet er sich zum Fronteinsatz in Vietnam, wo er zwei Mal verwundet wird. Später verarbeitet er seine Kriegserlebnisse unter anderem in "Platoon", "Geboren am 4. Juli" und "Zwischen Himmel und Hölle". Stone studiert an der Filmhochschule der New York University unter anderem unter Martin Scorsese. 12 Uhr nachts - Midnight Express". Es folgen zwei Regie-Platoon", "Geboren am 4. Juli"). Bis 2010 wird er..
Colin Farrell entscheidet sich erst während eines einjährigen Australienaufenthaltes für eine Schauspielkarriere. Zuvor will er es seinem Vater gleichtun und Profifußballer werden. 1996 geht er mit seiner Schwester Catherine auf die Auf der Suche nach Finbar" feiert der irische Schauspieler sein Leinwanddebüt. Zwei Jahre später wird er von Kevin Spacey auf der Bühne entdeckt. Fortan spielt Farrell in zahlreichen amerikanischen Großproduktionen. Er selbst bezeichnet seine Titelrolle in Oliver..
Volle Lippen, viele Tattoos, private Skandale, eine Horde Kinder und ihr soziales Engagement sind die Markenzeichen von Angelina Jolie. Die zweifache Adoptivmutter wurde mehrfach zu einer der schönsten weiblichen Stars gewählt. Ein Brad Pitt auch im Komödienfach aus, natürlich darf es aber auch hier nicht an Action mangeln.In the Land of Blood and Honey", ein Drama vor dem Hintergrund des jugoslawischen Bürgerkrieges, ist ein Achtungserfolg, der der Nachuchsregisseurin eine Unbroken". Die..
Weitere Features
Aschenbrötel an der Moldau
Görlitz macht Babelsberg Konkurrenz
2024