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Regisseur Lars von Trier ("Melancholia")
Provokationen nicht ernst gemeint
Lars von Trier nimmt Stellung
Lars von Trier hat sich zu seinem Ausschluss vom Filmfestival in Cannes am gestrigen Donnerstag, den 19. Mai 2011 geäußert. Im Interview mit mehreren Journalisten betonte der dänische Regisseur erneut, dass er die kontroversen Äußerungen über Adolf Hitler nicht ernst gemeint habe.
20. Mai 2011: "Ich bin bekannt für Provokationen, aber ich mag Provokationen, wenn sie einen Zweck haben. Und diese hatten gar keinen Zweck", sagte von Trier in Bezug auf seine Aussagen. "Ich denke, der Holocaust ist das schlimmste Verbrechen gegen die Menschheit", wird er weiter von der Nachrichtenseite Timeout Chicago am gestrigen 19. Mai 2011 zitiert.

Einen Tag zuvor hatte der Filmemacher auf der Pressekonferenz zu seinem Wettbewerbsbeitrag "Melancholia" Sympathie für Adolf Hitler bekundet, sich selbst als Nazi bezeichnet und sich negativ über Israel geäußert. Daraufhin wurde er vom Festival in Cannes zur persona non grata erklärt (wir berichteten: Lars von Trier ausgeschlossen).

Von Trier hatte den Festivalverantwortlichen angeboten, seinen Film vom Wettbewerb auszuschließen. Nichtsdestotrotz bleibt "Melancholia" weiterhin im Rennen um die Goldene Palme. Sollte das Werk ausgezeichnet werden, darf der Regisseur jedoch nicht an der Zeremonie teilnehmen. Von Trier verstehe, dass er einen gewissen Abstand zum Festival halten müsse.

"Ich bin sehr stolz, eine persona non grata zu sein. Das war ich zuvor noch nie in meinem Leben und es steht mir extrem gut", scherzte er im Interview. "Ich sollte in einem kleinen Käfig mit etwas in meinem Mund herumgetragen und der Presse gezeigt werden", fügte von Trier hinzu. Seine vielen Witze seien notwendig, so der Regisseur, damit die Presse seine Intention verstehe.
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