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Romeos … anders als du denkst!
Homophobe Begründung der FSK
"Romeos" erst ab 16
Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) hat die beantragte Altersfreigabe ab 12 für "Romeos … anders als du denkst!" abgelehnt. Deren homophobe Begründung für die Freigabe ab 16 sagt allerdings mehr über die FSK, als über den Film aus.
30. Nov 2011: "Der Film zeigt einen leidenden jungen Menschen, der auf seinem Weg der Geschlechtsumwandlung mit seinem Umfeld, mit Spott und Vorurteilen zu kämpfen hat", ist in der Begründung zu lesen. Soweit, so gut. Seltsam nur, dass sich ein Film über einen Jungen in seiner sexuellen Orientierungsphase nicht für Zuschauer eignen soll, die sich selbst im Alter ihrer sexuellen Orientierungsphase befinden. Das "schwierige Thema", wie die um das Wohl der Jugend zutiefst besorgten Damen und Herren der FSK konstatieren, könnte "sehr belastbar" für diesen Teil des Publikums sein. Dieser Logik folgend, sollte ein Film sein Publikum bitte bloß nicht mit der eigenen Lebenswirklichkeit konfrontieren. Wir bei Filmreporter.de waren ja schon immer der Ansicht, dass "Jurassic Park" nichts für Dinosaurier, "E.T." nichts für Außerirdische und "Battlefield Earth" nichts für Scientologen ist.

Das wahrlich Verwerfliche an "Romeos … anders als du denkst!" sind natürlich die etwas anderen Romeos. Denn "die Schilderung einer völlig einseitigen Welt von Homosexualität im Film könnte hier zu einer Desorientierung in der sexuellen Selbstfindung führen", erklärt die FSK in einem Duktus der Selbstverständlichkeit, von dem selbst erzkonservative Christen noch etwas lernen können. "Die explizite Darstellung von schwulen und lesbischen Jugendlichen und deren häufige Partnerwechsel können verwirrend auf junge Zuschauer wirken", heißt es weiter, "auch wenn der Film auf Bildebene nicht schamverletzend ist und niemanden diffamiert."

Na, wenigstens ist Regisseurin Sabine Bernardi mit ihren Bildern niemandem zu nahe getreten. Dafür heißt es gleich im nächsten Satz: "Der Film spiegelt eine verzerrte Realität wider, die Kinder aufgrund keiner oder zu geringer Erfahrungen nicht erkennen können." Gott behüte, am Ende glauben die armen Kinder noch, dass es normal sei, homosexuell zu sein. Eine Sache wird dem Film schließlich doch noch zugutegehalten: er "diskriminiert Homosexuelle nicht". Wir wünschten, das könnte man auch von den Filmprüfern der FSK behaupten...
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