Schon im Jugendalter von der Härte des Lebens getroffen, entwickelt sich Fürmann seit Mitte der 1990er Jahre zu einem der beliebtesten deutschen Schauspieler. Zunächst in vermeintlich anspruchslosen Serien im deutschen Privatfernsehen eingesetzt, entdeckten ihn zusehends auch ernsthafte Filmemacher für ihre Projekte. An der nötigen Ausbildung mangelt es ihm, neben der Erfahrung bereits als Kind als Vollwaise dazustehen, nicht. Am renommierten Lee Strasberg Theatre Institute in New York nimmt er als 20jähriger das Schauspielstudium auf, nachdem er fünf Jahre zuvor die Schule nach der Mittleren Reife verlassen hatte. Ein amerikanischer Trend kostet ihn in Berlin zwischenzeitlich um ein Haar das Leben. Beim S-Bahn Surfen erleidet er einen Schädelbruch und kämpft tagelang ums Überleben. Heute will er auf die alte Kamelle nicht mehr angesprochen werden. Risikobereit ist er aber geblieben, wenn auch nicht so dumm.

Fürmann scheint angekommen in der Belle Etage der deutschen Schauspielerzunft. Renommierte Filmemacher wie Christian Petzold, Lars Becker, Tom Tykwer oder Dominik Graf besetzen ihn. Aus dem einstigen Teenieschwarm ist ein ernstzunehmender Darsteller geworden. Seine einschneidenden Erfahrungen als Jugendlicher mögen der Grund für die authentische Darstellung seiner Filmrollen sein. Der Zuschauer hat das Gefühl, dass hier jemand agiert, der weiß wovon er spricht. Die auflehnende Haltung ist ihm darüber hinaus auch als Schauspieler nicht abhanden gekommen - allerdings weiß er sie auf der Leinwand inzwischen dosiert einzusetzen. Benno Fürmann ist Adolf Grimme Preisträger, wurde mit der Goldenen Kamera, sowie dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Er ist Vater von Tochter Zoe und lebt in Berlin.