Ben Afflek, Star von: Liebe mit Risiko − Gigli
Der mediengeilste Star der Welt!
Interview: Strip-Skandal und J.Lo's-Unterwäsche
Wer noch immer nicht genug hat vom mediengeilsten Pärchen der Welt, der kann Ben Affleck und Jennifer Lopez nun in dem Film bewundern, der die beiden zur nunmehrigen Übersättigung von Fans und Zeitungen ursprünglich zusammengeführt hat. "Liebe mit Risiko − Gigli" heißt das Machwerk, das ein schlechtes Omen für die Zukunft der beiden ist: der Film war in den USA DER große Sommerflop. Aber das Privatleben der beiden ist ohnehin wesentlich interessanter als jede Fiktion auf der Leinwand. Vom Strip-Skandal bis zur Größe von J.Lo's LaPerla-Unterwäsche.
erschienen am 29. 10. 2003
Sony Pictures
Jennifer Lopez mit Ben Affleck in: Liebe mit Risiko ? Gigli
Ricore Medien: Wann heiraten Sie denn nun endlich?

Ben Afflek: Am 5.Oktober in Kauai. Alle Journalisten sind eingeladen! Die müssten mir dankbar sein, wenn sie alle von ihren Chefredakteuren nach Hawaii geschickt werden - auch wenn nichts passiert! (lacht) Wir werden das Hochzeitsjunket veranstalten.

Ricore: Wann während der Dreharbeiten zu "Liebe mit Risiko − Gigli" sind Sie einander denn nahe getreten?

Afflek: Überhaupt nicht! Wir waren nicht zusammen, wir lernten uns dabei kennen, und waren einander sympathisch. Aber sonst lief da nichts. Das war nur der Beginn der Freundschaft. Das war auch gut so, denn wenn man sich sofort verknallt und dabei auch noch einen Film drehen muss, stört das meist im Film. Persönlich betrachtet, war's positiv, weil ich mich völlig natürlich benommen habe und auch nicht davor zurückgescheut bin, mich zum Trottel zu machen und mich zu blamieren.

Ricore: Was denken Sie, wenn Sie heute die gemeinsamen Szenen sehen?

Afflek: Dass es seltsam ist. Wir waren ja lang nicht so aufeinander eingestellt, wie wir es jetzt sind. Bei vielen Szenen denke ich mir, ich würde das heute viel besser machen, ich würde gern noch was verändern. Ich mag mich ja auf Zelluloid ohnehin nie. Ich sehe immer aus wie Frankenstein. Anders betrachtet kommen natürlich auch warme Gefühle hoch, weil ich all diese Erinnerungen an den Dreh habe. Einer der Vorteile des Schauspielerberufs ist ja, dass man so kleine Schnappschüsse hat, die einen an Momente erinnern, die sich hinter der Kamera abgespielt haben. Das ist wie ein professionelles Homevideo.
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J.Lo und Ben auch im Leben ein Paar, hier in: Liebe mit Risiko ? Gigli
Ricore: Findet Ihre Brautwahl bei Ihrer Mutter Zustimmung?

Afflek: Meine Mutter ist so versessen darauf, Enkelkinder zu bekommen, ich könnte vermutlich eine Schnecke nach Hause bringen, solange ich mich mit ihr fortpflanze.

Ricore: Wie sieht das mit dem berühmten Temperament von Latina-Frauen aus? Kann sie manchmal feurig werden?

Afflek: Sie meinen, was sind die Vor- und Nachteile? Diese Frage ist gut, aber die Antwort könnte mich daheim in Schwierigkeiten bringen. Natürlich sind Latinas extrem schöne Frauen, und sie besitzen eine Unabhängigkeit und Stärke, die mit ihren traditionellen Werten auf sehr interessante Weise Hand in Hand geht.

Ricore: Sprechen Sie spanisch?

Afflek: Mezzo, mezzo, si. Pero....das ist bisher alles. Ich finde natürlich auch das musikalische Element sehr reizvoll. Und natürlich sind Latinas etwas verrückt, aber auch das ist sexy.
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Entführer und Entführter: Ben Afflek, Justin Bartha in Liebe mit Risiko ? Gigli
Ricore: Wie traditionell ist Jennifer? Kocht Sie?

Afflek: Ja, und zwar hervorragend! Sie lernte von ihrer Mutter. Ihre Mutter ist eine wunderbare Köchin, und die beiden kochen sehr viel von dem, was ich puertoricanische Cuisine nenne, mit sehr vielen spanischen und karibischen Einflüssen. Ich dachte anfangs, das würde so schmecken wie mexikanisches Essen, aber ich lag da völlig falsch. Es gibt keine scharfen Gewürze in der puertoricanischen Küche. Ich kannte nur schwarze Bohnen, Jennifer kocht aber rote Bohnen und jede Menge Schweinefleisch. Sie liebt es zu kochen, und hat leider viel zu wenig Zeit dafür, aber sobald wir beide frei haben, bleiben wir zuhause und sie stellt sich an den Herd. Wir lieben auch beide kubanisches Essen. Jennifers Restaurant, das sie in Pasadena eröffnet hat, ist ja kubanisch. Madre, heißt es.

Ricore: Geht Ihnen der Medienrummel nicht schon auf den Geist? Oder schüren Sie ihn?

Afflek: nein, aber lange kann das ja auch nicht mehr dauern. Wenn wir mal verheiratet sind, dann werden wir ja sicher schnell uninteressant.

Ricore: Nein, erst nach dem ersten Baby.

Afflek: Ja, außer, es findet sich ein neues Pärchen, das unseren Platz einnimmt.

Ricore: Wie viele Kinder planen sie denn?

Afflek: Eins nach dem anderen! (lacht) Ich weiß ja nicht, ob meine Gene so toll sind, aber Jennifers DNA sollte auf jeden Fall weitergegeben werden.

Ricore: Wie verschieden ist Ihr Ansatz von Jennifers, was die Arbeit betrifft?

Afflek: Jennifer liebt die Vorbereitung. Sie weiß gern schon vorher genau, was sie machen soll und wird. Sie arbeitet immer mit einem Schauspiellehrer. Sie macht sich viele Notizen. Ich bin ein viel spontanerer Schauspieler, ich reagiere lieber, spiele mit Ideen, improvisiere viel. Ich experimentiere gern. Ich sehe allerdings bei ihr den Vorteil von sehr guter Vorarbeit, denn sie ist nicht abhängig vom Regisseur oder äußeren Umständen, man könnte sie nehmen und irgendwo reinstecken und sie würde immer funktionieren. Ich dagegen bin total abhängig vom Regisseur und meinen Co-Stars.
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Vereint in: Liebe mit Risiko ? Gigli (Jennifer Lopez und Ben Afflek)
Ricore: Geben Sie Jennifer Ratschläge?

Afflek: Jennifer ist eine sehr clevere Frau. Sie ist im Leben weit gekommen ohne meine Ratschläge. Jennifers Karriere und ihr Image könnten gar nicht besser sein.

Ricore: Weil sie kürzlich alle Agenten und Manager gefeuert hat?

Afflek: Na hören sie, das ist doch normal in unserem Business. Es überrascht mich ehrlich gesagt sehr, dass das so aufgebauscht wurde. Und es ist auch gelogen, dass wir einander beruflich beeinflussen. Ich würde das nie wollen.

Ricore: In einem scheint sie Sie aber doch zu beeinflussen - Sie rauchen nicht mehr.

Afflek: Ja, ich kaue wie verblödet Nicoretten. Sie ist ein guter Einfluss. Sie schaffte es auch, mich ins Fitnesscenter zu treiben. Und das Training ist ja gut für mich. Ich esse auch gesünder. Das verdanke ich alles ihr. Ich bin durch sie viel stabiler geworden. Ich fühle mich sicherer und ich bin glücklicher.

Ricore: Haben Sie denn noch politische Ambitionen?

Afflek: Ja, aber die sind derzeit auf Eis gelegt. Wie viele Schauspieler kann denn Kalifornien ertragen?!

Ricore: Was halten Sie denn von Arnold Schwarzenegger?

Afflek: Das Problem ist, dass ich noch immer keine Ahnung habe wofür er steht, außer dass er Republikaner ist. Ich werde auf keinen Fall für den Typ wählen, nur weil mir seine Filme gefallen. Für mich ist er der Der Terminator und ich will nicht, dass Kalifornien terminated wird!
erschienen am 29. Oktober 2003
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2024