Universum Film
Dustin Milligan in "Shark Night 3D"
Angst vor Unbekanntem?
Interview: Landei Dustin Milligan
Dustin Milligan wird dem breiten Publikum durch die Serien-Neuauflage "90210" bekannt. Meist ist er in Horror-Filmen wie "Final Destination 3", "The Messengers" und "Shark Night 3D" zu sehen. Die Dreharbeiten zu letzterem überstand Milligan nicht schadlos, wie er im Interview mit Filmreporter.de berichtet. Außerdem spricht der Kanadier über seine Kindheit in Yellowknife sowie sein WG-Leben mit "Glee"-Darsteller Cory Monteith.
erschienen am 29. 11. 2011
Universum Film
Shark Night 3D
Ricore: Warum sollte man sich "Shark Night 3D" in 3D ansehen?

Dustin Milligan: Die Technik bietet sich fast zwangsläufig an, wenn man einen Film dreht, von dem ein Großteil der Szenen am und im Wasser spielt. Sie erhöht den Schrecken, vor allem in den Hai-Szenen. Abgesehen davon benutzen wir 3D nicht um der Effekte willen, sondern als technisches Mittel, das die Handlung stützt.

Ricore: Wie waren die Szenen, in denen Sie mit dem Hai kämpfen mussten? Es waren zwar mechanische Haie, aber die Zähne waren doch echt...

Milligan: Ja, das stimmt. Ich bin mir nicht sicher, warum man die Haie mit echten Zähnen ausstattete. Wahrscheinlich hatte es etwas mit der Wirkung der Tiere im Bild zu tun. Es war ziemlich aufregend, mit den Haien zu drehen. Die Maschinen wurden zwar bedient und man wusste, dass sie nicht echt waren. Dennoch war es beängstigend, zumal die Arbeit mit den Maschinen nicht ungefährlich ist.

Ricore: Gab es Unfälle?

Milligan: Ja, ich wurde zum Beispiel ein paar Mal verletzt und habe eine kleine Narbe am Kopf davongetragen. Das lag wohl auch daran, dass man uns erlaubte viele Stunts selber zu machen.

Ricore: Machen Sie Stunts oft selbst?

Milligan: Nein eigentlich nicht. Keiner von uns hat vorher viele Actionszenen gedreht. Normalerweise ist es Schauspielern nicht erlaubt, die Stunts selbst zu machen. In diesem Fall waren wir aber alle so erpicht darauf, Teil des Films zu sein, dass sie ein Auge zudrückten.
Universum Film
Dustin Milligan in "Shark Night 3D"
Ricore: Im Film müssen die Figuren ein Speedboot fahren. Wer waren die besten Fahrer?

Milligan: Ja, vor allem Sara Paxton und ich mussten viel Boot fahren. Sara war ziemlich gut. Ich denke, sie hat am Ende das Rennen gemacht (lacht).

Ricore: Fahren Sie auch in Ihrer Freizeit Speedboot oder ein ähnliches Fortbewegungsmittel?

Milligan: Nein, das war das erste Mal und ich bin froh, dass man uns erlaubte, viele Stunts selber auszuführen. Das machte viel Spaß.

Ricore: Warum sehen sich Menschen so gerne Hai-Filme an?

Milligan: Ich denke, Haifilme rühren an der universellen Angst des Menschen vor dem Unbekannten.

Ricore: Ist die Angst vor Haien andererseits nicht ein wenig unbegründet? Letztlich sind diese Tiere nicht so gefährlich, wie sie in Horrorfilmen dargestellt werden.

Milligan: Ja, sicherlich gehören Haie zu jenen Kreaturen, die missverstanden werden. Ich glaube nicht, dass die Angst vor Haien von der tatsächlichen, sondern der potenziellen Gefahr herrührt, die von ihnen ausgeht. Man hat keine Angst vor ihnen, weil sie uns angreifen, sondern weil sie es tun könnten. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit so gering, wie unter einer Palme von einer Kokosnuss getroffen zu werden. Dennoch könnte es passieren und das macht uns Angst.
Universum Film
Dustin Milligan in "Shark Night 3D"
Ricore: Wovor haben Sie am meisten Angst?

Milligan: Einen Korb von einer Frau zu bekommen macht mir Angst (lacht). Nein, ich denke, dass ich wie jeder Mensch auch ein bisschen Angst vor Haien habe. Wie vielen geht es sicher auch mir so, dass ich Angst vor dem Unbekannten habe. Vor allem, wenn ich mich dabei im Wasser befinde. Wir Menschen sind Landkreaturen. Wir fühlen uns auf trockenem Boden am sichersten und werden verunsichert, wenn wir im Wasser sind und nicht wissen, welche Gefahren um uns herum lauern.

Ricore: Sie sind im kanadischen Yellowknife aufgewachsen. Wie war es, in einem so rauhen Klima zu leben?

Milligan: Als ich in Yellowknife wohnte, wollte ich immer in einer Großstadt leben. Als ich dann nach Los Angeles zog, war ich froh, dass ich meine Kindheit im isolierten Yellowknife verbracht habe. Es ist ein wunderschöner Ort und ich könnte nicht dankbarer dafür sein, dort aufgewachsen zu sein.

Ricore: Wie kam es dazu, dass Sie Schauspieler wurden?

Milligan: Ich wuchs ja in Yellowknife auf. Das war eine ganz andere Welt. Die Kreativität wurde an der Schule stark gefördert. So ergab es sich, dass ich und mein Cousin begannen zusammen kleine Filme zu drehen. Mir gefiel es, Menschen mit meiner Arbeit zu unterhalten. Deswegen entschied ich mich ganz unabhängig von einer Universität, der Schauspielerei eine Chance zu geben. Das hat schließlich ganz gut geklappt, so dass ich nun in Los Angeles Haien ins Gesicht schlagen kann.

Ricore: In Vancouver lebten Sie zusammen mit Cory Monteith. Wie kam es dazu?

Milligan: Cory und ich trafen uns bei einem Schauspielseminar. Er lebte damals ein, zwei Monate in Vancouver. Ich brauchte damals dringend einen Job und weil er in einer Konditorei arbeitete, bin ich ebenfalls zu einer Stelle gekommen. Irgendwann wurden wir beste Freunde und zogen zusammen. Demnächst spielen wir gemeinsam in einem Film mit dem Titel "Sisters & Brothers". Wir verkörpern darin Brüder.

Ricore: Glauben Sie, es wird eine Fortsetzung von "Shark Night 3D" geben?

Milligan: Das kann man schwer sagen, weil man nie sicher sein kann, ob der Film bei den Zuschauern ankommt. Das Ende des Films legt jedenfalls eine Fortsetzung nahe.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.
erschienen am 29. November 2011
Zum Thema
Auf der Schulbühne zeigt Dustin Milligan bereits in jungen Jahren reges Interesse für die Schauspielerei. Kaum 18 Jahre alt verlässt er seine Heimatstadt Yellowknife im Norden Kanadas. Über viele kleine Nebenrollen kommt er wenig später zu seinem ersten größeren Engagement in der kurzlebigen Fernsehserie "Runaway". 90210" bekannt. Nach einer Staffel kehrt er der Serie den Rücken, um sich auf seine Leinwandkarriere zu konzentrieren. Milligan lebt und arbeitet in der Nähe von Los Angeles.
Shark Night 3D (Kinofilm)
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2024