Studiocanal Filmverleih, Frank Dicks
Luna Wedler in "Was man von hier aus sehen kann" (2022)

Was man von hier aus sehen kann

Originaltitel
Was man von hier aus sehen kann
Regie
Aron Lehmann
Darsteller
Johannes Allmeier, Jasin Challah, Heidi Ecks, Golo Euler, Corinna Harfouch, Nuriye Jendroßek
Medium
Digital (download)
Im Handel ab
01.06.2023 bei StudioCanal Germany Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Was man von hier aus sehen kann
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
2022
FSK
ab 12 Jahren
Länge
109 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Unverkrampfter Blick auf die Heimat
Selma (Corinna Harfouch) hat eine Gabe, die sie gerne missen würde. Immer wenn sie im Traum ein Okapi sieht, gibt es einen Todesfall im Dorf. Als erstes trifft es vor Jahrzehnten ihren eigenen Mann Heinrich (Golo Euler). Ihre damals gerade erst geborene Tochter zieht sie (Sophia Vogel als junge Selma) damals allein groß. Inzwischen ist ihre Enkelin Luise (Luna Wedler) erwachsen. Für sie ist Selma stets der Rettungsanker - etwa als der Vater auf einer Weltreise nicht zurück kehrt oder die Mutter sich auf eine heimliche Liaison mit dem Eisdielenbesitzer Alberto (Jasin Challah) einlässt, von der damals praktisch alle wissen.

Vor allem steht Selma der Halbwüchsigen (Ava Petsch als junge Luise) bei, als deren Freund Martin (Cosmo Taut) tödlich verunglückt. Inzwischen ist Luise zwar erwachsen, hat sich aber ebenso von der Welt abgekapselt wie das kleine Dorf irgendwo im Westerwald. Hier ist alles, wie es immer war, die traurige Marlies (Rosalie Thomass) hat sich in ihrem verlotterten Haus eingeigelt und der Optiker (Karl Markovics) schreibt seit Jahren jeden Tag einen Liebesbrief an Selma, die er aber nie abschickt.

Mit kurzen Rückblicken in die Vergangenheit der Protagonistin folgt die warmherzig erzählte Geschichte dem Aufwachsen von deren Enkelin Luise von der Geburt, über die Grundschulzeit bis ins 21. Lebensjahr. Ihr Leben ist überschattet von Verlust und Schmerz, Luise und der Optiker stehen ihr wie die sprichwörtliche deutsche Eiche bei. Nun muss Luise endlich loslassen und ihren eigenen Weg finden.
Aron Lehmanns Melodram über eine Dorfgemeinschaft voller skurriler, liebenswürdiger Menschen und untrennbare Familienbande basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Mariana Leky, der 2017 wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste steht und innerhalb weniger Wochen mehr als 500.000 Mal verkauft wird. Wie der Roman bedient auch der Film die Lust auf einen neuen, unverkrampften Blick auf den Begriff Heimatverbundenheit.

Lehmann macht es dem Zuschauer zunächst nicht leicht, die verschiedenen Zeitebenen und Personen zu identifizieren, zwischen denen er munter hin und her wechselt. Doch ist man erstmal drin, ist der Zuschauer gefangen in dieser in warmes Licht getauchten märchenhaften Welt, in der sich die Menschen kaum ändern. Die Familie bleibt, wie immer sie aussehen mag. Nur die Autos und Küchengeräte werden moderner.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
Selma (Corinna Harfouch) hat eine unangenehme Gabe: Wenn sie im Traum ein Okapi sieht, gibt es einen Todesfall.
 
Melodram über eine skurrile, liebenswürdige Dorfgemeinschaft.
Studiocanal Filmverleih, Frank Dicks
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