
Majestic Filmverleih
Henry Hübchen in "Kundschafter des Friedens 2" (2004)
Kundschafter des Friedens 2
Originaltitel
Kundschafter des Friedens 2
Regie
Darsteller
Henry Hübchen, Katharina Thalbach, Thomas Thieme, Winfried Glatzeder, Corinna Harfouch, Alberto Ruano
Medium
VoD (Streaming)
Verleih ab
12.06.2025 bei Majestic Filmverleih
Kinostart Deutschland
Kundschafter des Friedens 2
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
2025
FSK
ab 12 Jahren
Länge
91 min.
IMDB
|0 katastrophal
brillant 10|
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Schwache Fortsetzung des Überraschungserfolgs
Sie waren die James Bonds der DDR, Kundschafter des Friedens. So wurden die Spione der Staatssicherheit offiziell zynisch genannt. Armin Mueller-Stahl verkörpert das ostdeutsche Pendant zum Agent ihrer Majestät in der Serie "Das unsichtbare Visier", die Musik dieses Films erinnert daran. Aber auch im Inland waren sie wachsam. So verhindern Superagent Falk (Henry Hübchen), der Logistiker Locke (Thomas Thieme), Romeo Harry (Winfried Glatzeder) und Technikgenie Tamara (Katharina Thalbach) einst einen Anschlag auf Kubas Revolutionsführer Fidel Castro bei dessen Staatsbesuch in Rostock.
Jetzt ist das Quartett pensioniert und von den Annalen der gesamtdeutschen Geschichte vergessen. Beerdigungen werden zum Alltag und einzigen Treffpunkt. Nun hat es ihren alten Chef Fuchs getroffen, der sich nach dem Mauerfall auf Kuba zurückgezogen hatte. Dessen Tochter Helene (Corinna Harfouch) behauptet nun, ihr Vater hätte die Ernst-Thälmann-Insel, die Castro einst aus Dankbarkeit der DDR schenkte, seiner zweiten Frau vermacht. Und die wolle es nun zu einem Touristendomizil für reiche Amerikaner machen. Das Testament müsse ausgetauscht werden, damit Helene als Erbin eingesetzt wird. Die Story verfängt natürlich, und die Vier machen sich auf in die Karibik.
Jetzt ist das Quartett pensioniert und von den Annalen der gesamtdeutschen Geschichte vergessen. Beerdigungen werden zum Alltag und einzigen Treffpunkt. Nun hat es ihren alten Chef Fuchs getroffen, der sich nach dem Mauerfall auf Kuba zurückgezogen hatte. Dessen Tochter Helene (Corinna Harfouch) behauptet nun, ihr Vater hätte die Ernst-Thälmann-Insel, die Castro einst aus Dankbarkeit der DDR schenkte, seiner zweiten Frau vermacht. Und die wolle es nun zu einem Touristendomizil für reiche Amerikaner machen. Das Testament müsse ausgetauscht werden, damit Helene als Erbin eingesetzt wird. Die Story verfängt natürlich, und die Vier machen sich auf in die Karibik.
Manchmal sollten es Filmemacher lassen, einem Überraschungserfolg eine Fortsetzung zu gönnen. Die Ursprungsidee zündete, weil sie genüsslich und gekonnt mit dem Dünkel der Deutschen West gegenüber ihren Landsleuten aus dem Osten spielte. Die ostdeutschen Spione im Rentenalter konnten es dem BND zeigen. Diese Grundidee ist in der Fortsetzung nicht mehr zu erkennen. Mehr noch. Der Komödie fehlen überlebenswichtige Grundlagen, um den Zuschauer zum Lachen zu bringen. Da ist zum einen die Tragik, die zum Grundton jeder gelungenen Komödie gehört. Sie fehlt, eine tragische Note wird höchstens mal angerissen, wenn Tamara und Harry so ganz nebenbei verbal feststellen, dass sie ihr Leben der Revolution widmeten, jetzt im Alter aber alleine sind. Zweitens fehlt ein glaubwürdiger Schurke und ein nachvollziehbarere Konflikt, um den sich die Story rankt.
Aber vor allem fängt Regisseur Robert Thalheim nichts mit Kuba an. Er scheut sich, den Zuschauer auch nur im Entferntesten mit dem Leben der Menschen zu konfrontieren. So stochert der Betrachter im Nebel. Stimmen all die Berichte über Lebensmittelknappheit und Stromrationierungen, wie stark ist die Opposition tatsächlich? Sitzen Hunderttausende auf gepackten Koffern? Stattdessen führt er in ein Luxushotel, wo Nostalgikern ein kubanisches Revolutionsparadies vorgegaukelt wird. Also der richtige Platz für Ostalgiker und Sozialismus Nostalgiker, die ins Gegenteil bei dem Quartett umschlägt. Dieser Ansatz ist durchschaubar und schnell ermüdend. So bleibt als einziger Pluspunkt, dass der alte Text des Partisanenliedes "Bella Ciao" an den einstigen Geist des Widerstands gegen den Faschismus erinnert, der in der Popmusik in den vergangenen Jahren verwässert wurde.
Aber vor allem fängt Regisseur Robert Thalheim nichts mit Kuba an. Er scheut sich, den Zuschauer auch nur im Entferntesten mit dem Leben der Menschen zu konfrontieren. So stochert der Betrachter im Nebel. Stimmen all die Berichte über Lebensmittelknappheit und Stromrationierungen, wie stark ist die Opposition tatsächlich? Sitzen Hunderttausende auf gepackten Koffern? Stattdessen führt er in ein Luxushotel, wo Nostalgikern ein kubanisches Revolutionsparadies vorgegaukelt wird. Also der richtige Platz für Ostalgiker und Sozialismus Nostalgiker, die ins Gegenteil bei dem Quartett umschlägt. Dieser Ansatz ist durchschaubar und schnell ermüdend. So bleibt als einziger Pluspunkt, dass der alte Text des Partisanenliedes "Bella Ciao" an den einstigen Geist des Widerstands gegen den Faschismus erinnert, der in der Popmusik in den vergangenen Jahren verwässert wurde.

Majestic Filmverleih
Katharina Thalbach in "Kundschafter des Friedens 2" (2004)