Arthaus
Tsotsi

Tsotsi - Special Edition

Originaltitel
Tsotsi
Regie
Gavin Hood
Darsteller
Marven Lekohotsa, Juwarriyah Nkopane, Tumi Sejake, Katleoo Matidune, Samuel Tsebe, Lindokuhle Tloubatla
Medium
DVD
Im Handel ab
15.12.2006 bei Arthaus
Kinostart Deutschland
Tsotsi
Genre
Krimi
Land
Großbritannien, Südafrika
Jahr
2005
FSK
ab 12 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Extras: The Storekeeper – Gavin’s Kurzfilm mit Audiokommentar • Musikvideo von Zola und Unathi • Dokumentation • Making of • Deleted Scenes und alternatives Ende mit Audiokommentar • Trailer
Oscarprämiertes Coming-of-Age Drama von Gavin Hood
In den Slums von Johannesburg herrscht bitteres Elend. Die Bewohner kämpfen verzweifelt gegen die Armut. Ihr Alltag wird von brutalen Banden noch erschwert. Auch Bandenführer Tsotsi (Presley Chweneyagae) und seine Freunde gehören zur der Sorte, die mit Raub und Mord ihren Lebensunterhalt verdient. Ungehemmt nehmen sie verängstigten Fahrgästen in überfüllten Zügen Geld ab, dabei bleibt schon mal ein Opfer tot zurück.

Abends vertreiben sie sich die Zeit mit Würfelspielen in einer lokalen Schnapsbar. Tsotsi und seine Freunde Boston (Mothusi Magano), Aap (Kenneth Nkosi) und Butcher (Zenzo Ngqobe) sind schon lange eine Gang. Doch keiner ist so brutal und kaltblütig wie Tsotsi. Er scheint keine Skrupel zu kennen, ist zudem äußerst leicht reizbar. Über seine Vergangenheit und seinen richtigen Namen spricht er nicht. Das Thema ist tabu. Als Boston ihn im Rausch provoziert, ihn drängt doch endlich seinen wahren Namen zu verraten, tickt er aus. Nach der Abreibung bleibt Boston übel zugerichtet zurück. Tsotsi kann es einfach nicht ausstehen wenn er ständig mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird.

Je öfter er daran erinnert wird, desto unerträglicher wird sie für ihn. Erschöpft und durchnässt findet er sich in einem Johannesburger Edelviertel wieder. Aus einem unerklärlichen Hassanfall begeht er erneut eine brutale Straftat. Diesmal kidnappt er einen BMW und schießt der Besitzerin in den Unterleib. Als er mit dem Auto davonrast entdeckt er ein drei Monate altes Baby auf dem Rücksitz. Durch die Entdeckung abgelenkt, verliert er die Kontrolle über den Wagen und landet im Graben. Unversehrt steigt er aus dem zerstörten Auto. Zunächst lässt er das Baby im Wrack zurück, doch irgendwas bewegt ihn dazu, umzudrehen und das schreiende Elend in eine Papiertüte zu packen. Zu Hause angekommen versucht er hilflos das schreiende Baby zu beruhigen.

Seine Anstrengungen scheitern kläglich, in seiner Verzweiflung zwingt er eine Nachbarin, das entführte Kind zu stillen. Zunächst verhält er sich abweisend gegenüber seiner unerwünschten Beute. Doch langsam entwickelt er Verantwortungsgefühl und lässt damit auch seine Vergangenheit näher an sich heran. Erinnerungen und Schmerz werden immer stärker. Aber es gibt für Tsotsi kein zurück. Er hat seine schmerzende Wunde geöffnet und muss sich jetzt mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, will er nicht an ihr zerbrechen. Doch er muss aufpassen, denn die Polizei sucht nach dem entführten Kind und ist ihm längst auf der Spur.
"Tsotsi" bezeichnet in der südafrikanischen Umgangsprache einen schwarzen kriminellen, einen Straßenkämpfer oder ein Gangmitglied. Die Jugendlichen wachsen in den Ghettos der Großstädte auf und gelten als unangenehme Randerscheinung. In seinem Drama beschäftigt sich Gavin Hood mit dem Schicksal eines Bandenführers. Nüchtern konfrontiert er die Zuschauer mit dem verschlossenen und aggressiven Tsotsi. Der Regisseur taucht in die Psyche des 19-jährigen ein und bringt einen verwirrten Teenager zum Vorschein. In Gewaltakten sucht dieser Zuflucht vor dem Schmerz und den Enttäuschungen seiner Kindheit. Erst als er sich um einen hilflosen Säugling kümmern muss, beginnt er seine eigene Situation zu verstehen.

"Tsotsi" zeigt, wie Jugendliche ihre Verzweiflung nur mit brutaler Gewalt zum Ausdruck bringen können. Wer in den Slums überleben will, lernt zu kämpfen aber nicht mit seinen Schwächen umzugehen. Das Drama macht trotzdem Mut. Es sagt: "schau in dein Inneres und Du findest zu einem bessern Leben." Genau das schafft Tsotsi. Aus dem knallharten Bandenführer wird ein liebevoller Teenager. Hood zeigt in seinem bewegenden Coming-Of-Age-Werk, wie ein schicksalhaftes Ereignis das Leben positiv verändern kann.
Peter Gaal, Filmreporter.de
Videoclip: Tsotsi
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Galerie: Tsotsi
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Tsotsi
2024