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Der König von St. Pauli (1998)

Der König von St. Pauli

Originaltitel
Der König von St. Pauli
Regie
Dieter Wedel
Darsteller
Heinz Hoenig, Hilmar Thate, Hans Korte, Oliver Hasenfratz, Maja Maranow, Florian Martens
Medium
DVD
Im Handel ab
10.05.2007 bei EuroVideo Medien
Kinostart Deutschland
Der König von St. Pauli
Genre
Krimi, TV-Mehrteiler
Land
Deutschland
Jahr
1998
FSK
ab 12 Jahren
Länge
620 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Extras: Box mit 6 DVDs
St. Pauli, Hamburg. Auf der berühmtesten Flaniermeile Deutschlands ist Rudi Kranzow (Hilmar Thate) als "Würfel-Rudi" längst zur Legende geworden. Der leidenschaftliche Spieler ist außerdem der Besitzer des Bordells "Die Blaue Banane". Doch Rudi hat viele Schulden und nicht minder viele Feinde. Die Geschäfte laufen auch nicht mehr so gut wie früher. Kiez-Gesetze, an die er sich stets gehalten hat, gelten heute nicht mehr. Immer mehr organisierte Banden treiben ihr Unwesen und versuchen mit brutalen Methoden aus dem lukrativen Sexgeschäft Profit zu schlagen. "Der Graf" (Hans Korte) ist der heimliche Pate von St. Pauli. Er will Rudis Bordell gern übernehmen, um seinen angrenzenden Eros-Center zu erweitern. Als Rudi nach einem Mordanschlag im Krankenhaus landet, übernimmt Sohn Robert (Oliver Hasenfratz) die Geschäfte. Er will "Die Blaue Banane" wieder hoch bringen, auch um die drückenden Schulden seines Vaters zu begleichen. Unterstützt wird Robert vom Ex-Boxer Sugar (Heinz Hoenig), der Prostituierten Mizzi (Maja Maranow) und den anderen Bordell-Angestellten. Doch nicht nur "Der Graf" bereitet dem Nachwuchsbordellbestreiber Probleme. Auch hochrangige Politiker und Bankiers wollen den Kiez in ihrem Sinne umstrukturieren.
Nicht erst seit "Der große Bellheim" und "Der Schattenmann" gilt Dieter Wedel als Meister der Fernsehunterhaltung. Er ist aber auch als pedantischer Perfektionist bekannt. Eigentlich sollte Markus Fischer die Regie führen. Nach den ersten Drehtagen zeigte sich Wedel aber von Fischers Arbeit wenig überzeugt. Er setzte sich selbst auf den Regiestuhl und verlegte den Drehort kurzerhand von Hamburg nach München. Dort wurde die Reeperbahn in den Bavaria Studios nachgebaut. Aus dem geplanten Vierteiler wurde ein Sechsteiler. Auch die Besetzung änderte sich. Günter Strack sollte die Rolle des "Grafen" übernehmen. Aufgrund eines Herzinfarkts stand dieser aber nicht mehr zur Verfügung. Auch Ersatz-Mann Mario Adorf musste aus privaten Gründen absagen. Trotz der problematischen Dreharbeiten ist Wedel eine überzeugende Milieustudie gelungen, die ab und an unter den Klischeerollen, wie der "guten Hure" oder dem "korrupten Politiker" sowie der formelhaften Geschichte leidet. Das großartige Schauspielerensemble, vor allem Heinz Hoenig und Sonja Kirchberger, wirken dabei in ihren Darstellungen der Außenseiter aus dem Rotlichtviertel stets authentisch.
Andreas Eckenfels/Filmreporter.de
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