Freeze Frame

Freeze Frame

Originaltitel
Freeze Frame
Regie
John Simpson
Darsteller
Emily Anthony, Gabriella Henriette, Martin McSharry, Andrea Grimason, Andrew Wilson, Rachel O'Riordan
Medium
DVD
Im Handel ab
28.04.2009 bei Cine Plus Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Freeze Frame
Genre
Thriller, Drama
Land
Großbritannien, Irland
Jahr
2004
FSK
ab 16 Jahren
Länge
99 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Extras: Originaltrailer • Making of • Filmografien • Trailershow
Optisch ausgefallener, experimenteller Thriller
Zehn Jahre ist es her, dass Sean Veil (Lee Evans) zu Unrecht eines heimtückischen Mehrfachmordes angeklagt wurde. Nur aufgrund eines Verfahrensfehlers wurde er in die Freiheit entlassen. Die Schmach des Rufmordes sowie die Anprangerung als Sündenbock hat er - immer noch tief verunsichert - nie verwunden. Seitdem hat er sich in einer Kellerhalle im Industriegebiet einquartiert und nimmt penibel jede Sekunde seines Daseins auf Videokamera auf. Die Aufnahmen aus Dutzenden Kameras hortet er in einem riesigen Tresor. Nur so kann er verhindern, dass er jemals wieder ohne Alibi dastehen und in die Mühlen von Justiz und Medien geraten kann. Als die Polizei bei dem durch die selbst befohlene Isolation zum paranoiden Kontrollfreak mutierten Sean anklopft, um abermals einen neu aufgetauchten Mordverdacht zu klären, fehlen ausgerechnet die angefragten Bänder. Seans perfekt überwachte, kühle Bunkerwelt gerät aus den Fugen. Er nimmt Reißaus und versucht auf eigene Faust herauszufinden, wer sein Leben auf so perfide Weise zu Grunde richten will.
Der englische Komiker Lee Evans wurde durch Komödien wie "Mäusejagd" bekannt. Er gibt in dem Psychothriller eine eindrucksvolle Performance als bemitleidenswertes Windei, das seinen Verstand gegen die Videokamera eingetauscht hat. Er ist das psychotische Zentrum eines immer experimentell bebilderten und leider genauso anstrengend anmutenden Psychothrillers, der nach und nach zum Detektivspiel in der Frage nach der eigenen Unschuld und dem nahe liegenden Verdacht auf Geistesgestörtheit gerät. Die Innenansichten eines pathologischen Gesellschaftsopfers sind an exzessiv monochrome Montagen gekoppelt und gehen der lediglich angedeuteten medienphilosophischen Frage nach, ob man (Video-) Bildern trauen kann. Nach einem viel versprechenden Auftakt verzettelt sich das Psychogramm in eine genretypisch unglaubwürdige Konstruktion, die eine an den Haaren herbeigezogene, absurde Auflösung nachgeschoben wird. Nun, zumindest zeigt sich der letztlich konventionelle Stress-Film in erfrischender Fassade.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
Freeze Frame
2024