Universal Pictures International Germany (UPI)
Nosferatu - Der Untote (2024)

Nosferatu - Der Untote

Originaltitel
Nosferatu
Regie
Robert Eggers
Darsteller
Lily-Rose Melody Depp, Nicholas Hoult, Bill Skarsgård, Aaron Taylor-Johnson, Willem Dafoe, Emma Corrin
Kinostart:
Deutschland, am 02.01.2025 bei Universal Pictures International (UPI)
Kinostart:
Österreich, am 02.01.2025 bei Universal Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 02.01.2025 bei Universal Pictures
Genre
Horror
Land
Tschechische Republik, USA
Jahr
2024
FSK
ab 16 Jahren
Länge
132 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Spannungs- und Überraschungsarmer Dracula
Deutschland 1838. Aus einer architektonisch im Mittelalter und der Möblierung im Biedermeister stecken gebliebenen Kleinstadt reist Immobilienmaklerlehrling Thomas Hutter (Nicholas Hoult) nach Transsilvanien. Dort wohnt er in einem verschneiten Dorf einem befremdenden Ritual bei. Die Bewohner öffnen ein Grab und rammen der Leiche ein Pfahl ins Herz.

Hutter schlägt alle Warnungen in den Wind, das hoch über Dorf und Fluss thronende Schloss zu meiden, obwohl ihm dort laut den abergläubigen Dorfbewohnern Unheil drohen soll. Ihre Prophezeiungen bewahrheiten sich jedoch, erst in letzter Minute kann sich Harding aus den Fängen des mysteriösen Graf Orlok (Bill Skarsgård) befreien.

Der macht sich auf den Weg in Hardings Heimat, wo dessen Gattin Ellen (Lily-Rose Melody Depp) bereits von Alpträumen geplagt wird. Mit Orloks Schiff kommt auch die Pest. Sie rafft viele Einwohner dahin. Professor Albin Eberhart von Franz (Willem Dafoe) kennt jedoch einen Ausweg, der in alten Kirchenbüchern beschrieben ist.
Männer richten Unheil an bzw. holen es aus den wilden Karpaten ins verschlafene Deutschland, die Frauen müssen es dann ausbaden. Die Geschichte ist bekannt, und Robert Eggers ("The Northman") kann ihr leider keinen neuen Aspekt abgewinnen. Ein wenig Kapitalismuskritik, sprich die Gier nach Geld und Reichtum von Hutter, die ihn alle Gefahren vergessen lässt, wird kurz thematisiert. Insgesamt darf aber wohl bezweifelt werden, ob die Metaphern zwischen der Realität und der freie Adaption des Roman "Dracula" von Bram Stoker heute noch so aufgehen bzw. erkannt werden wie zu Zeiten von Friedrich Wilhelm Murnaus Klassiker.

Stilistisch bezieht sich der amerikanische Regisseur unübersehbar auf dessen ikonischen Stummfilm "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens", auch wenn das Setting eine Mischung aus dem London von Charles Dickens, Carl Spitzwegs Gemälden und den gängigen Bildern des Dracula Schlosses und seiner von Roma bewohnten Umgebung sind.

Vor allem in der Bildgestaltung sind die Anlehnungen an Murnau und weitere Klassiker des deutschen Stummfilms unübersehbar. Es macht zunächst auch Spaß, sich dies anzusehen. Eggers unterstützt diese Konzeption durch eine weitgehende Farbentsättigung. Außerdem filmt er viel in dunklen, spärlich ausgeleuchteten Räumen, aber die Kunst des Schattenspiels von Murnau erreicht er nie.

Angesichts des allzu langsamen Erzähltempos und der fehlenden Spannung in der Geschichte stellt sich nach der Befriedigung der Neugier auf die Interpretation und die Entschlüsselung der Parallelen zur Filmgeschichte bald nur noch pure Langeweile beim Zuschauer ein.
Katharina Dockhorn/Filmreporter.de
 
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