Universal Pictures Germany
Frankenstein (1931)

Frankenstein

Originaltitel
Frankenstein
Regie
James Whale
Darsteller
Ted Billings, Arletta Duncan, Francis Ford, Mary Gordon, Soledad Jiménez, Michael Mark
Kinostart:
Deutschland, am 18.05.1932 bei CIC
Genre
Horror
Land
USA
Jahr
1931
FSK
ab 16 Jahren
Länge
71 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
9,5 (2 User)
Boris Karloff ist Frankensteins Idealbesetzung
Der passionierte Wissenschaftler Dr. Henry Frankenstein (Colin Clive) hat es sich zur Aufgabe gemacht, neues Leben zu erschaffen. Dafür besorgt er sich mit Hilfe seines buckligen Assistenten Fritz (Dwight Frye) ständig neue Leichen. Der schreckt auch nicht davor zurück. Gräber zu schänden! Für den Höhepunkt seiner Experimente schließt sich Frankenstein in den höchsten Turm seines Schlosses von der Außenwelt ein. Seine Verlobte Elizabeth (Mae Clarke) macht sich große Sorgen um seinen Gemütszustand und versucht gemeinsam mit ihrem gemeinsamen Freund Victor Moritz (John Boles) und Dr. Waldman (Edward van Sloan), Frankensteins ehemaligem Professor, den leidenschaftlichen Wissenschaftler von seinem Vorhaben abzubringen. Doch sie kommen zu spät. Frankensteins Experimente sind bereits so weit fortgeschritten, dass sie nicht mehr aufzuhalten sind. Die Gruppe kann der Studie nur noch beiwohnen - und beobachtet das Erwachen einer nicht von Gott geschaffenen Kreatur (Boris Karloff). Frankenstein hält das grotesk scheußliche Wesen in einem dunklen, kalten Kellerraum. Da Fritz bei der Auswahl der Leichen wenig wählerisch war und deshalb auch das Gehirn eines Kriminellen in dem Geschöpf innewohnt, sind dessen Wesenszüge auch in dem Monster. Als Fritz zum wiederholten Male das Wesen quält, erwürgt dieses den bösartigen Assistenten und flieht. Kurz vor Frankensteins Trauung wird auch Dr. Waldman tot aufgefunden - bals bestätigt sich sein Verdacht: das unglückliche Monster übt Rache an seinem Erschaffer. Der verängstigte Wissenschaftler stellt einen Suchtrupp zusammen, um seine Schöpfung zur Strecke zu bringen.
Der 1931 von James Whale inszenierte Horrorfilm brachte die ultimative Kreatur hervor. Boris Karloffs Monster wirkte Stil bildend und wurde immer wieder kopiert. Seine Mimik und Gestik sprechen Bände, der Zuschauer begreift schnell, dass das Monster eigentlich nicht böse ist, sondern zwar hässlich und bärenstark - aber unschuldig wie ein neugeborenes Kind eben ist. Die Schlüsselszene, in der Maria unbeabsichtigt stirbt, verdeutlicht diese Charakteristik des Monsters, doch die Szene wurde leider zur Zeit der Uraufführung aus dem Film geschnitten. Damit wurde die eigentliche Persönlichkeit der Kreatur stark verfälscht und eindimensionaler gestaltet. Erst seit 1985 ist der Film wieder in einer restaurierten Originallänge sehen. James Whales Verfilmung des berühmten Romans von Mary Shelley ist von Einflüssen des deutschen Expressionismus durchdrungen, insbesondere von Filmen wie "Das Kabinett des Dr. Caligari". Frankensteins dunkles Labor, ausgestattet mit geheimnisvollen, blubbernden Gefäßen und summenden Maschinen ist das eigentliche Highlight der filmischen Ausstattung. Die düstere Atmosphäre, die den gesamten Film begleitet, beginnt bereits in der Anfangsszene auf dem Friedhof. Aufgrund der überzeigenden Darstellung des Monsters durch Boris Karloff, der durchweg spannenden Handlung und der absolut passend Nutzung der teilweise schwachen Beleuchtung, ist der Film ein Höhepunkt der Horrorfilmgeschichte.
Indra Fehse/Filmreporter.de
James Whales dem deutschen Expressionismus angelehnten Werk ist die erste von vielen Frankenstein-Verfilmungen. Sie basieren alle auf dem 1818 von...
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2024