Tobis Film
La mala educación - Schlechte Erziehung

La mala educación - Schlechte Erziehung

Originaltitel
La mala educación
Regie
Pedro Almodóvar
Darsteller
Gaël García Bernal, Fele Martínez, Daniel Giménez Cacho, Lluís Homar, Francisco Maestre, Francisco Boira
Kinostart:
Deutschland, am 30.09.2004 bei TOBIS Film
Genre
Drama
Land
Spanien
Jahr
2004
FSK
ab 12 Jahren
Länge
106 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
8,9 (7 User)
Tiefsinniges Drama von Pedro Almodóvar
Ignacio (Ignacio Pérez) und Enrique (Raúl García Forneiro) entdecken in den 1960er Jahren in dem katholischen Internat nicht nur die Liebe zur Musik und dem Kino, sondern auch die sexuelle Anziehungskraft des anderen. Letzteres unterbindet Pater Manolo (Daniel Giménez Cacho) nur deshalb, weil er selber an Ignacio interessiert ist. Und so wirft er Enrique aus der Schule und vergeht sich an dem Kind.

Viele Jahre später kommt ein junger Mann (Gaël García Bernal) zu Enrique Goded (Fele Martínez), mittlerweile ein erfolgreicher Skandal-Regisseur. Er bietet ihm eine Geschichte an. Der junge Mann behauptet, er sei sein Kinderfreund Ignacio Rodríguez. Enrique ist verwirrt, weil er Ignacio nicht wiedererkennt.

Als er beginnt, das Buch zu lesen, das ihm Ignacio gegeben hat, findet er darin seine Internatserlebnisse wieder. Kurzerhand beschließt er, aus dem Stoff einen Film zu machen. Ignacio soll darin, wie von diesem gewünscht, mitspielen. Sein Eindruck, mit dem angeblichen Ignacio sei irgendetwas nicht koscher, verstärkt sich, als er herausfindet, dass der echte Ignacio gestorben ist. Bei dem jungen Mann, der darauf besteht, Ángel genannt zu werden, handelt es sich um jemand anderes. Als Enrique weiter stochert, findet er langsam die traurige Wahrheit heraus, die nicht nur sein Leben verändert, sondern für die andere ihres geben müssen.
Einen film noir hat Pedro Almodóvar selbst sein Werk genannt und benennt als größtes Vorbild Billy Wilders Klassiker "Frau ohne Gewissen", den schwärzesten Film der schwarzen Serie. Zwar spielt die Geschichte im Homosexuellen Milieu, diese ist aber nicht elementarer Bestandteil der Konflikte, welche die Handlung vorantreiben. Das tiefsinnige Drama wird von dem exquisiten Darsteller-Ensemble getragen, allen voran dem Mexikaner Gaël García Bernal, der von Almodóvar auch deshalb ausgewählt wurde, weil er sowohl als (verkleidete) Frau wie als Mann ungewöhnlich attraktiv ist.

Auch die katholische Kirche, für die Almodóvar ohnehin wenig Sympathie hegt, bekommt ihr Fett weg. Es ist sicher kein Zufall, dass er die Geschichte, mit der er nach eigenen Angaben schon über zehn Jahre schwanger ging, zu einer Zeit verfilmte, als überall der Unmut über den jahrelang geduldeten sexuellen Missbrauch hochkocht, sei es in Irland, in den USA oder Österreich. Almodóvar hat mit dieser sehr persönlich gefärbten Geschichte einen kleinen aber feinen Beitrag zum Thema Klerus, Homosexualität und Missbrauch geliefert.
Andreas Pflieger, Filmreporter.de
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Die Kirche ist ihr eigener Feind
Er steht wie kein Zweiter für das spanische Kino der Gegenwart:...
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2024