X-Verleih
Creep

Creep

Originaltitel
Creep
Regie
Christopher Smith
Darsteller
Craig Fackrell, Kelly Scott, Paul Rattray, Ken Campbell, Jeremy Sheffield, Vas Blackwood
Kinostart:
Deutschland, am 10.03.2005 bei X Verleih
Kinostart:
Schweiz, am 18.11.2004 bei Filmcoopi
Genre
Horror, Thriller
Land
Großbritannien, Deutschland
Jahr
2004
FSK
ab 16 Jahren
Länge
88 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
3,3 (12 User)
Franka Potentes Alptraum wird wahr
Die deutsche Kate (Franka Potente) will in London zu einer Party. Weil ihre "nette" Freundin bereits zu dieser verschwunden ist, muss Kate nun alleine die U-Bahn benutzen. Kurz bevor die letzte Bahn fährt, schläft die leicht Angesäuselte ein. Als sie wieder aufwacht, ist die Station leer und alle Ausgänge sind verriegelt. Halb verzweifelt stellt sich Kate auf eine ungemütliche Nacht in der Station ein. Doch plötzlich kommt doch noch ein Zug und Kate steigt ein. Nach kurzer Fahrt bleibt die U-Bahn stehen, die Lichter gehen aus. Plötzlich taucht ihr Kollege Guy (Jeremy Sheffield) mit einer Taschenlampe in der Hand auf. Er hatte sie schon an der vorherigen Party angebaggert und geht ihr nun an die Wäsche. Bevor er Kate jedoch vergewaltigen kann, gehen die Türen auf und Guy wird wie von Geisterhand auf die Schienen gezerrt. Kurze Zeit später versucht er, blutüberströmt wieder ins Abteil zu klettern. Ein letztes, verzweifeltes "Renn!!!" geht ihm über die Lippen, bevor er wieder verschwindet. Kate befolgt seinen Rat und läuft davon. Auf ihrer Flucht trifft sie den Obdachlosen Jimmy (Paul Rattray) und dessen Freundin Mandy (Kelly Scott), die im U-Bahnnetz wohnen. Doch das Trio ist nicht lange zusammen. Einer nach dem anderen wird Opfer der wahnsinnigen Kreatur (Sean Harris), die in der U-Bahn ihr Unwesen treibt. Kate wird von ihr bewusstlos geschlagen. Als sie wieder erwacht, findet sie sich in einem Käfig wieder. Der ist bis zu ihrem Hals mit Abwasser gefüllt. Will sie dem Mörder entkommen, muss sie unter den Gittern hindurchtauchen.
Regisseur Christopher Smith hatte zum Ziel, einen ganz realen Horrorfilm zu machen. Seiner Meinung nach hat das Horrorgenre es nämlich gänzlich aufgegeben, ganz traditionell Furcht einzuflössen. Um das zu ändern, lässt er nichts unversucht. Mit einem Cocktail aus verschiedenen Gruselfaktoren will er seine Zuschauer zum Fürchten bringen. Die Urangst vor dem Allein- und Gefangensein wird durch das vermeintlich verlassene Tunnelsystem repräsentiert. Stromausfälle sollen bei denjenigen wirken, die Angst im Dunkeln haben. Halboffene Türen verraten, dass die Protagonisten eben nicht alleine sind. Daneben mischt Smith auch noch andere Zutaten bei, die allgemein als eklig oder gruselig gelten. So kommen Ratten vor, verwahrloste Kindersachen, Abwasser, medizinisches Material, Puppen und viel Blut. Das Werk macht den Anschein, als hätte der Regisseur bei verschiedenen Horrorfilmen die gruseligen Stellen kopiert und daraus einen Film gemacht. Er wartet mit keinerlei neuen Ideen auf, alles hat man schon irgendwo gesehen. Wie er selbst erklärt, hat er beim Schreiben viel an "Blutgericht in Texas" gedacht. Dieser besteche vor allem durch seine unglaubliche Erbarmungslosigkeit: "Anstatt den Zuschauer nach einem Schockerlebnis zu beruhigen, versetzt er ihn von Anfang bis Ende in einen ununterbrochenen Alptraum". Genau dies habe er mit "Creep" auch gewollt. Doch leider wirkt bei ihm die geballte Ladung von Gruseligem einfach nur unglaubwürdig. Zuviel Horror, zuviel Ekliges wechseln sich ab und der Film verkommt ins Lächerliche. Das einzige, das diese Überdosis noch kompensieren könnte, wäre die Geschichte. Doch auch diese ist so dünn gestrickt, dass sie nicht einmal mehr unbedingt als solche zu bezeichnen ist. Für sie gilt: Der Plot muss sich den Gruselfaktoren anpassen. So verkommt der Film zu einer Aneinanderreihung von ekligen, vermeintlich gruseligen Szenen. Alles in allem übertreibt es der Regisseur mit seinem "realen" Horror gewaltig. Vor allem das Filmblut setzt er dermaßen im Übermaß ein, dass sein Debütfilm nicht nur nicht mehr glaubwürdig wirkt, sondern teilweise schlicht zum Splatterfilm verkommt.
Daniela Truttmann/Filmreporter.de
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2024