Owning Mahowny

Owning Mahowny

Originaltitel
Owning Mahowny
Regie
Richard Kwietniowski
Darsteller
Philip Seymour Hoffman, Minnie Driver, John Hurt, Maury Chaykin, Ian Tracey, Sonja Smits
Kinostart:
Deutschland, am 07.10.2004 bei Real Fiction
Genre
Drama, Krimi
Land
Kanada, USA, Großbritannien
Jahr
2003
Länge
104 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
7,0 (2 User)
Dan Mahowny (Philip Seymour Hoffman) wird befördert. Er kann nun als Angestellter der Kreditabteilung über Geldbeträge in Millionenhöhe verfügen, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen. Zudem genießt er das volle Vertrauen seiner Vorgesetzten, die den jungen Mann als Workaholic und Wunderkind einschätzen. Doch Mahowny führt ein Dopelleben. Er ist spielsüchtig und wettet auf alles: Sportler, Fußballteams, Pferde. Außerdem vertreibt er sich die Zeit am Spieltisch. Dass er dabei meistens verliert, stört ihn nicht sonderlich. Er will nur den Nervenkitzel. Leider hat das Verlieren einen großen Nachteil: Es ist teuer. Als Mahowny eines Tages mit seinem eigenen Geld die Spielschulden nicht mehr bezahlen kann, trifft er eine verhängnisvolle Entscheidung. Er erfindet Kunden, für die er Kredite anfordert. So beginnt seine Karriere als Bankbetrüger. Das Geldinstitut und sein Umfeld merken davon nichts. Sogar Freundin Belinda (Minnie Driver) bemerkt nicht, dass ihr Partner spielsüchtig ist. Dies, obwohl er seine Nächte und Wochenenden in Casinos von Atlantic City und später in Las Vegas verbringt. Als sie den Zustand ihres Freundes realisiert, ist es zu spät.
Den Werdegang eines Spielsüchtigen filmisch zu portraitieren, stellte sich für die Produzenten von "Owning Mahowny" als schwieriger heraus als angenommen. Als Vorlage für das Drama diente der Bestseller "Stung" von Gary Stephen Ross. Bereits 1982 hatte dieser das Hitpotential des Bankbetrügers erkannt. Auch die Idee für einen Film entstand bereits zu dieser Zeit. Das Team benötigte jedoch fast 20 Jahre, um die Geschichte Molonys - wie die echte Person heißt - auf die Leinwand zu bringen. Dafür kommt sie jetzt umso eindrücklicher und feinfühliger daher. Ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben portraitiert Regisseur Richard Kwietniowski das bewegte Leben. Immer wieder zieht er die Parallelen zwischen Bankenwelt und Spielcasino. Beide Seiten repräsentieren den Traum vom großen Geld. Mittendrin steckt Mahowny. Er entfernt sich immer mehr vom "wahren" Leben, schottet sich von der Umwelt ab. Diese Abschottung wird auch filmisch dargestellt. Es gibt kaum Außenaufnahmen. Wenn sich Mahowny draußen aufhält, denkt er über seine Sucht nach, versucht ihr zu entkommen. Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman strahlt genau die richtige Mischung aus Selbstvertrauen und Schüchternheit aus, um den Spielsüchtigen darzustellen. Beeindruckend zeigt er die Langeweile in Mahownys Leben. Diese gipfelt zusammen mit seiner Unfähigkeit über Gefühle zu sprechen und emotionale Bindungen einzugehen in der Sucht.
Daniela Truttmann/Filmreporter.de
2024