Elizabethtown

Elizabethtown

Originaltitel
Elizabethtown
Regie
Cameron Crowe
Darsteller
Nate Mooney, Allison Munn, Sean Nepita, Gregory North, Jeanette O'Connor, Andrew Palmer
Kinostart:
Deutschland, am 03.11.2005 bei United International Pictures (UIP)
Kinostart:
Schweiz, am 03.11.2005 bei United International Pictures Switzerland (UIP)
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2005
FSK
ab 0 Jahren
Länge
123 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
8,0 (12 User)
Cameron Crowes erfolgreiche Rückkehr zur Komödie
Kurz bevor sich das auf ein Fitnessgerät montierte Messer bedrohlich seinem Körper nähert, klingelt das Handy. Widerstrebend nimmt er ab und hat seine in Tränen aufgelöste Schwester am Telefon, die ihm vom Tod ihres Vaters erzählt. Drew Baylor (Orlando Bloom) verschiebt seine Selbstmordpläne erst einmal und regelt zuerst die Beerdigung seines Vaters. Dazu reist er in seinen Heimatort Elizabethtown in Kentucky. Im Flugzeug lernt er die nette und aufgeschlossene Claire (Kirsten Dunst) kennen, die ihm auch gleich ihre Telefonnummer in die Hand drückt. An seinem Ziel angekommen, muss er die Wünsche seiner Familie, seiner Mutter (Susan Sarandon) und schließlich auch seine eigenen unter einen Hut bringen. Dabei ist die unkomplizierte Claire ein wahrer Lichtblick und nebenbei noch eine wahre musikalische Offenbarung.
Cameron Crowe kehrt nach "Vanilla Sky" ins Komödiengenre zurück. Dabei beweist er viel Warmherzigkeit und Originalität bei seiner Figurenzeichnung. Da ist etwa der deprimierte, beruflich und privat gescheiterte Drew (Orlando Bloom), der mit seinem Leben abgeschlossen hat, seine geschäftige Mutter (Susan Sarandon), die den Tod ihres Mannes mit Hyperaktivität zu verarbeiten versucht und schließlich die aufgeschlossene, unkomplizierte und liebenswerte Claire (Kirsten Dunst). Sie hilft Drew dabei, zu sich selbst zu finden. Crowe bringt schwierige Themen wie Leben, Tod, Selbstmord, Liebe und Freundschaft feinfühlig und unpathetisch auf die Leinwand, auch wenn er sich in den verschiedenen Handlungssträngen verliert. Während Dunst und Sarandon ihre Rollen gut meistern, überzeugt Orlando Bloom in der Rolle des Drew nicht. Er hat ihn zu deprimiert angelegt. Darüber können auch nicht seine treuen Augen und sein herzerweichendes Lächeln hinwegtäuschen. Doch Bloom hat auch gute Momente. So ist die lange Telefonsszene zwischen Drew und Claire ein echtes Highlight, welches die Beziehung der beiden nachvollziehbar macht. Ansonsten sorgt Crowe für schön fotografierte Bilder aus dem Mittleren Westen und einen tollen Soundtrack, der nicht zu überhören ist. Seine Liebe zur Musik bewies er ja bereits mit "Almost Famous". Alles in allem, ist "Elizabethtown" trotz kleiner Schwächen ein Film, der Spaß macht. Er rockt mit der gelungenen Musikauswahl, berührt durch gute Schauspieler und das sensible Thema, welches humorvoll inszeniert ist.

Musikalischer Roadtrip durch den Westen
"Almost Famous" war pures Musikerleben. Und obwohl es in "Elizabethtown" keinesfalls vorrangig um Musik geht, ist sie für die Atmosphäre des Films von zentraler Bedeutung. Sie haucht der tragikkomischen Geschichte um Lieben und Leiden mehr Leben ein. Der Soundtrack enthält überwiegend amerikanische Gitarrenmusik, etwa von Tom Petty und "The Hombres". Countrysongs untermalen die Bodenständigkeit des Mittleren Westens. Man muss sich nur die Bandnamen "Wheat" oder auch "Estmountainsouth" auf der Zunge zergehen lassen und kann schon die weitläufige Landschaft unmittelbar vor seinem inneren Auge sehen. Ruhige Momente werden mit den sanften Stimmen von Ryan Adams oder Patty Griffin intensiviert. "The Hollies" erinnern mit "Jesus was a crossmaker" an die guten alten Zeiten, die irgendwo in der Tiefe Amerikas, vielleicht in Elizabethtown, noch präsent sind. Komplettiert wird die Sammlung guter, hausgemachter Country-Folk-Western-Gitarrenmusik vom englischen Softpopper Elton John, Lindsey Buckingham, "My Morning Jacket" und vielen weiteren Künstlern. Legen Sie die Musik in Ihrem Auto ein und begeben Sie sich auf einen ganz persönlichen Roadtrip durch staubige Weiten. Drew (Orlando Bloom) hat es Ihnen vorgemacht!
Simone Seidel/Filmreporter.de
Videoclip: Elizabethtown
Familientreffen muss man nehmen wie sie kommen. In diesem Fall handelt es sich um eine ganz besondere Zusammenkunft: die Beerdigung von Drew...
 
Elizabethtown
2024