X-Verleih
Winterreise

Winterreise

Originaltitel
Winterreise
Regie
Hans Steinbichler
Darsteller
Anna Schudt, Philip Hochmair, André M. Hennicke, Hanna Schygulla, Sibel Kekilli, Josef Bierbichler
Kinostart:
Deutschland, am 23.11.2006 bei X Verleih
Kinostart:
Österreich, am 16.02.2007 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 15.03.2007 bei Filmcoopi
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2006
FSK
ab 12 Jahren
Länge
96 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.winterreise-derfilm.de/
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
5,5 (2 User)
Moderne Interpretation melancholischer Lieder
"Alles dunkel, alles scheiße" flüstert Franz Brenninger (Josef Bierbichler) seiner Frau Martha (Hanna Schygulla) zu. Der Eisenwarenhandelbesitzer ist normalerweise laut, quirlig und unruhig. Aber heute ist wieder einer der Tage, wo seine Laune ins Gegenteil umschlägt. Heute hört Franz keine laute Rockmusik, trinkt keinen Whiskey und steht auch nicht nackt bei offenem Fenster auf der Fensterbank. Heute hat das raubeinige Großmaul einen schlechten Tage. Franz leidet unter den ersten Anzeichen einer Depression. Allen Grund deprimiert zu sein hat er. Schließlich steht er vor dem finanziellen Ruin. Er ist so gut wie pleite, die Bank will ihm keinen weiteren Kredit gewähren und nur der Verkauf seines Eisenwarenhandels kann ihn vor der Insolvenz retten. Durch die düsteren Zukunftsaussichten steigert sich Franz in eine Spirale unkontrollierter Gefühlsausbrüche. Er schreit seine erwachsenen Kinder an und wird schließlich von Martha vor die Tür Gesetzt. Sein einziger Begleiter auf seinem Leidensweg ist Franz Schuberts Liederzyklus "Winterreise". Alleine sitzt er in seinem Mercedes auf einer Landstrasse umgeben von einer dunklen, kalten Winterlandschaft. Um Franz ist es wahrlich dunkel geworden. Leise singt er "Eine Straße muß ich gehen, die noch keiner ging zurück". Kurze Zeit später geht er ein dubioses Geschäft mit kenianischen Geschäftsleuten ein. Als er merkt, dass er reingelegt wurde, macht er sich nach Afrika auf, um sein Geld zurückzuholen. Franz hat seinen "Weiser" gefunden.
In Franz Schuberts Liederzyklus "Winterreise" versucht ein junger Mann den Schmerz der Liebe zu vergessen. Er bricht zu einer Wanderung auf, um die Verletzungen und den Betrug zu überwinden. Franz Brenninger (Josef Bierbichler) muss aus seinem gewohnten Umfeld ausbrechen, um zu sich zu finden, um sein Leben zu verstehen. Eindrucksvoll portraitiert Hans Steinbichler das Leben eines Mannes der erst als es fast zu spät ist merkt, dass er an seinem Leben vorbei gelebt hat. "Winterreise" ist kein Film über Schuberts Musik. Die Musik dient lediglich als "unterirdischer Energiestrom", wie der Regisseur selbst sagt. Vielmehr handelt das Drama von einem Menschen, der sich sein ganzes Leben verloren wähnt, nie richtig seinen Platz findet. Beständig sucht er nach dem Sinn seiner Existenz und wurde dadurch ganz rastlos. Diese Unruhe bringt Bierbichler sehr gekonnt auf die Leinwand. Problemlos wechselt der Theaterschauspieler zwischen Momenten voller Freude und Tatendrang und Momenten voller Niedergeschlagenheit und Traurigkeit. "Winterreise" ist eine gelungene, sehr moderne Interpretation des Schubertschen Liederzyklus.
Peter Gaal, Filmreporter.de
Videoclip: Winterreise
Eiswarenhändler Franz Brenninger (Josef Bierbichler) steht vor dem Ruin. Seine Frau schmeißt ihn aus dem Haus, weil sie seine Stimmungsschwankungen...
 
Galerie: Winterreise
In Franz Schuberts Liederzyklus "Winterreise" versucht ein junger Mann den Schmerz der Liebe zu vergessen. Er bricht zu einer Wanderung auf, um die...
Galerie: Winterreise
Eiswarenhändler Franz Brenninger (Josef Bierbichler) steht vor dem Ruin. Seine Frau schmeißt ihn aus dem Haus, weil sie seine Stimmungsschwankungen...
Steinbichler, Bierbichler und Kekilli
Auf der Suche nach dem eigenen ich walzt Josef Bierbichler als...
X-Verleih
Winterreise
2024