Pandora Film
Valley of Flowers

Valley of Flowers

Originaltitel
Valley of Flowers
Regie
Pan Nalin
Darsteller
Hiroshi Masutani, Koji Sato, Shunsuke Suganuma, Megumu Takada, Jampa Kalsang Tamang, Lhakpa Tsering
Kinostart:
Deutschland, am 31.05.2007 bei Pandora Film
Genre
Romanze
Land
Indien, Frankreich, Japan, Deutschland
Jahr
2006
FSK
ab 12 Jahren
Länge
120 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.valley-of-flowers.de/
|0  katastrophal
brillant  10|
2,0 (1 User)
Meinungen
yogidas 
Liebe, Karma und Reinkarnation
Valley of Flowers ist Pan Nalins zweiter Spielfilm. Bekannt wurde der in Frankreich und Indien lebende Regisseur durch seine Dokumentation „Ayurveda“ und sein Spielfilmdebüt „Samsara – Geist und Leidenschaft“ . Pan Nalins neuer Film wurde von einer Geschichte inspiriert, die Alexandra David-Neel in ihrem Buch "Magic d'Amour et Magie Noire" beschrieben hat, das auf Deutsch unter dem Titel: „Liebeszauber und Schwarze Magie. Abenteuer in Tibet“ erschien. Sie erzählt darin von ihrer Begegnung mit einem indo-tibetischen Anführer von Banditen, der in seiner Jugend eine leidenschaftliche Liebesaffäre mit einer wunderschönen jungen Frau hatte, von der er glaubte, sie sei die Inkarnation eines Dämons. Ihr Abenteuer trug die beiden quer durch Tibet und die wildesten und unzugänglichsten Regionen des Himalaya und brachte sie in Kontakt mit einigen faszinierenden und geheimnisvollen Menschen. Die äußerst ungewöhnliche Reise der beiden, so schrieb die Autorin in ihrem Buch, sei "eine wahre Geschichte, die gelebt wurde". Die Schauplätze von Valley of Flowers reichen vom extrem hoch gelegenen Khardung-La Pass im Himalaya (6000 Meter) bis zum flachen Tokyo auf Höhe des Meeresspiegels. Das titelstiftende Tal Valley of Flowers selbst, auch "Garten auf dem Gipfel der Welt" genannt, liegt in den grüneren Regionen des Himalaya im indischen Uttaranchal. Der einzige Zugang zu diesem Tal führt durch das Himalaya-Gebiet Garhwal, in einem Fußmarsch von sieben Tagen. Hier liegen Wiesen mit farbenprächtigen Wildblumen vor einer Kulisse von schneebedeckten Bergspitzen. Es heißt, der indische Gott Hanuman habe hier lebensrettende Kräuter gesammelt, um den jüngeren Bruder von Rama wiederzubeleben. Doch in Pan Nalins zweistündigem Film-Epos geht es primär und augenscheinlich nicht um die Götter des Himalaya, sondern um ein Liebespaar, dessen Reinkarnationen sich über zwei Jahrhunderte hinziehen, von der Seidenstraße des frühen 19. Jahrhunderts bis hin zur geschäftigen Metropole des heutigen Tokyo, wo der einstige Räuberhauptmann Jalan nun als Handelsreisender der Valley-of- Flowers-Corporation unterwegs ist. Der Film beginnt an den höchstgelegenen Pässen des Himalaya, wo der schöne, draufgängerische Jalan (Milind Soman) mit seiner Räuberbande immer wieder Reisende überfällt und ausraubt. Die Bande lebt nach eigenen Regeln, jeder bekommt von der Beute den gleichen Teil, Abweichungen gibt es nicht. Doch eines Tages taucht die ebenfalls schöne Ushna (Mylene Jampanoi) auf und weicht Jalan nicht mehr von der Seite. Sie behauptet, ihn in ihren Träumen gesehen zu haben... Als sie die Unruhe und Abneigung der Bandenmitglieder spürt, bietet sie den Männern an, ihnen bei ihren Raubzügen zu helfen, unter der Bedingung, dass niemand danach fragen darf, wodurch sie in der Lage ist, sie zum Erfolg zu führen. In der folgenden Zeit verhilft Ushna der Bande tatsächlich zu außergewöhnlichen Beutezügen und gewinnt so nicht nur die Achtung der Bande, sondern auch die Bewunderung Jalans, der sich bald leidenschaftlich in diese geheimnisvolle Frau verliebt. Während der Profit der Bande wächst, gewinnt die Liebe zwischen Jalan (Flamme) und Ushna (Feuer) immer mehr an Intensität, bis sie einen Punkt erreicht, an dem die beiden in einer eigenen magischen Sphären leben. Der realen Welt schenken sie kaum noch Beachtung. Sie bemühen sich um die Kräfte der Magie, stehlen einem auf- und ab schwebenden Yogi die Fähigkeit der Levitation und einem Yogi namens Atman einen Unsterblichkeitstrunk... Verfolgt werden die beiden von dem wiederum schönen Yeti (Naseeruddin Shah), der von drei vollbärtigen Kopfgeldjägern unterstützt wird. Im Verlauf der Verfolgungsjagd werden Jalan und Ushna zeitweilig getrennt, ein Schock, der beide zu einer Verzweiflungstat treibt. Sie verlieren alles, aber werden wieder vereint und begegnen einander im heutigen Japan, wo die Sehnsucht nach Unsterblichkeit abgelöst wird durch den Wunsch, endgültig Ruhe zu finden. Valley of Flowers – Die Legende einer unsterblichen Liebe, wie der Filmtitel vollständig lautet, ist ein poetischer, von attraktiven Hauptdarstellern und beeindruckenden Landschaften geprägter Film, der Mythen und Legenden realistisch in Szene setzt, dabei aber meist weltfremd, realitätsfern und abgehoben wirkt. Daran ändern auch die Sinnsprüche nichts, die meist von Yeti, dem Hüter des Himalaya und Wahrer des Gleichgewichts, kommen und dem Film mit viel schönem Schein noch einen tieferen Sinn geben sollen: „Leidenschaft und Frieden können zusammen nicht bestehen“ heißt es da oder: „Es geht nicht darum, womit du leben kannst, sondern darum, worauf du nicht verzichten kannst.“ Leider ist „Valley of Flowers“ kein Film, auf den man nicht verzichten könnte. Nach dem hervorragenden „Samsara“ ein vergleichsweise belangloses Epos, dem der Esprit und die Essenz sowie die berührenden Momente des Debüts fehlen.
geschrieben am 18.05.2007 um 11:38 Uhr
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