Nachmittag

Angela Schanelec hat eine Affinität zu Dramen. Stets sind es kaum aufzulösende Konflikte, die im Mittelpunkt stehen. Es geht um Missverständnisse, Zufälle und Widersprüche. Ihre Figuren empfinden das Leben oft als undurchschaubar. Sie fühlen sich ausgeliefert, lehnen sich immer wieder dagegen auf. Ihre Filme "Marseille" und "Plätze in Städten" feierten ihr Debüt in Cannes. "Nachmittag" wurde auf der 2007er Berlinale uraufgeführt. Schanelec wird besonders von den französischen Kritikern geschätzt. Sie waren von ihren stets unvorhersehbaren Geschichten angetan. Schanelec erlaubt dem Publikum, ihre zahlreichen Andeutungen selbst zu Ende zu denken. Dies hat es ihr in der Vergangenheit bei deutschen Kritikern eher schwer gemacht. Kritisiert wurde hierzulande, dass sie sich über konventionelle Filmregeln hinwegsetze. Der Zuschauer hat es nicht leicht, sich in ihren Geschichten zurechtzufinden. Schanelec bevorzugt einfache Techniken, um ihre Geschichten zu erzählen. Dabei erzeugt sie eine große erzählerische Dichte. In Interviews bekräftigt sie stets, dass sie das Publikum nicht manipulieren möchte.