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Willkommen im Tollhaus

Willkommen im Tollhaus

Originaltitel
Welcome to the Dollhouse
Regie
Todd Solondz
Darsteller
Angela Pietropinto, Bill Buell, Eric Mabius, Stacey Moseley, Will Lyman, Elizabeth Martin
Kinostart:
Deutschland, am 07.11.1996 bei Kinowelt Filmverleih
Genre
Komödie, Drama
Land
USA
Jahr
1995
FSK
ab 12 Jahren
Länge
87 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Amerikas Kleinbürgertum in all seiner Pracht...
Dawn Wiener (Heather Matarazzo) - Spitzname "Wiener-Würstchen" - steht in der Sozialhierarchie ihrer Schule ganz unten. Das ganze Dasein der Elfjährigen ist ein Spießrutenlauf von zahllosen Demütigungen. Selbst ihre Eltern lassen keine Gelegenheit aus, die kleine Traum-Schwester (Daria Kalinina) zu bevorzugen, die mit ihrem Ballerinatraum und dem hübschen Gesicht das perfekte Wunschkind darstellt. So ist jeder nach Kräften bemüht, der geschmacklos gekleideten, etwas pummeligen Dawn das Leben buchstäblich zur Hölle zu machen. Doch da ist noch ihr älterer Nerd-Bruder, in dessen untalentierter Garagenband der sexy Frauenschwarm Steve (Eric Mabius) spielt, Dawn ist verliebt! Der deutlich ältere und erfahrenere Steve zeigt sich an dem intelligenten aber unattraktiven Entchen jedoch gänzlich desinteressiert, wovon sich diese nicht beirren lässt. Ihr amouröses Erwachen treibt sie in der Folge in die Arme eines debilen Klassenrowdys (Brendan Sexton). Selbst als ihre Schwester entführt wird, erfüllt sich Dawns Hoffnung nicht, ein wenig mehr Anerkennung zu bekommen.
Amerikas Kleinbürgertum wird in all seiner Ekelhaftigkeit bloßgestellt. Todd Solondz ("Happiness") spart in seiner Satire über das armselige Dasein einer Schülerin in der Pubertät keine sadistische Gemeinheit aus, die das ungerechte Leben bietet. Entwicklung und Ausweg bleiben der Anti-Heldin verwehrt, weshalb das Sperrfeuer der Demütigungen fast unerträglich brutal wird, auch wenn der schräge Humor die Chronik einer Horrorkindheit etwas entschärft. Was Dawn, exzellent gespielt von Heather Matarazzo, einstecken muss, teilt sie auch gerne wieder aus. Mit seinem zweiten Film - "Fear, Anxiety & Depression" war hierzulande nicht im Kino vertreten - liefert Solondz eine Anleitung zum Arschloch-Sein, während die Protagonistin in völliger Verkennung der Realität die Parodie einer Beziehung führt, da sie sonst keine menschliche Nähe erleben darf. Das verleiht der Handlung Tragik, echtes Mitgefühl will sich für sie nicht einstellen, was der Realsatire etwas an Wucht nimmt.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
Dawn Wiener (Heather Matarazzo) - Spitzname "Wiener-Würstchen" - steht in der Sozialhierarchie ihrer Schule ganz unten. Das ganze Dasein der...
 
Amerikas Kleinbürgertum wird in all seiner Ekelhaftigkeit bloßgestellt. Todd Solondz ("Happiness") spart in seiner Satire über das armselige Dasein...
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