W-Film
Lenin kam nur bis Lüdenscheid

Lenin kam nur bis Lüdenscheid

Meine kleine deutsche Revolution
Originaltitel
Lenin kam nur bis Lüdenscheid
Regie
André Schäfer
Darsteller
Franz Josef Strauß, Jürgen Sparwasser, Walter Scheel, Günter Netzer, Gerda Müller, Mao Tse-tung
Kinostart:
Deutschland, am 05.06.2008 bei W-film Filmproduktion & Filmverleih
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2008
FSK
ab 12 Jahren
Länge
88 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Autobiografie einer dogmatischen Kindheit
Das Biopic "Lenin kam nur bis Lüdenscheid - Meine kleine deutsche Revolution" basiert auf dem gleichnamigen Buch von Richard David Precht. In der Aufarbeitung seiner Kindheit setzt er sich mit der von ihren politischen Idealen motivierten Erziehung seiner Eltern. Mit vier Geschwistern wächst er in einer Zeit des gesellschaftspolitischen Umbruchs auf, der Außerparlamentarischen Opposition (APO). Er erzählt von seiner Schulzeit in dem konservativen Gymnasium, wo linke Lehrer eher die Ausnahme sind. Precht muss in seiner Kindheit und Jugend auf viele Dinge verzichten, die seinen Schulkameraden selbstverständlich sind. Er darf aus ideologischen Gründen keine Comics lesen, kein Cola trinken und nicht fernsehen. Statt Popmusik hört er Franz Josef Degenhardt, die Sommer verbringt er im Lager der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend. In der dokumentarischen Biografie kommt die Familie, Lehrer sowie politische Weggenossen seiner Eltern, wie der SDJA-Vorsitzende Frank Knoche zu Wort. Regisseur André Schäfer bebildert Prechts Erinnerungen mit Archivmaterial aus der Solinger Provinz, des Vietnam-Krieges, der APO-Bewegung in Berlin und dem Zeltlager in Lüdenscheid.
In seiner unterhaltsamen und zu gleich kritischen Dokumentation veranschaulicht André Schäfer die Bewegung der Außerparlamentarischen Opposition (APO). Geboren 1964, wächst er in einer ungewöhnlichen Familie im westdeutschen Solingen auf. Seine Eltern adoptieren aus Solidarität mit dem vom Krieg gebeutelten Vietnam zwei Kinder. "Die Eltern hätten ihre Ideologien selbst mehr vertreten sollen" meint er am Ende. Diese leichte Kritik ist ein möglicher Grund, warum seine Mutter sich in der Biografie nicht äußern will. Er sieht sich jedoch selbst nicht als Opfer und zieht trotz allem den Schluss, dass seine "Kindheit überwiegend glücklich war". Precht bringt mit der Unterstützung von Dokumentarfilm- Regisseur André Schäfer seine Erinnerungen an seine persönliche Geschichte und die damaligen gesellschaftspolitischen Umbrüche in kleine, private Zusammenhänge. Szenen, die Precht als Kleinkind zeigen, sind als Spielszenen mit seinem Sohn nachgestellt.
Barbara Mayr/Filmreporter.de
In seiner unterhaltsamen und zu gleich kritischen Dokumentation veranschaulicht André Schäfer die Bewegung der Außerparlamentarischen Opposition...
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Lenin kam nur bis Lüdenscheid
2024