Senator
Wolke Neun

Wolke Neun

Originaltitel
Wolke Neun
Alternativ
Wolke 9 (Schreibweise)
Regie
Andreas Dresen
Darsteller
Steffi Kühnert, Horst Westphal, Horst Rehberg, Ursula Werner
Kinostart:
Deutschland, am 04.09.2008 bei Senator Film Verleih
Kinostart:
Österreich, am 14.11.2008 bei Senator Film Verleih
Kinostart:
Schweiz, am 09.10.2008 bei Filmcoopi
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2008
FSK
ab 12 Jahren
Länge
98 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,7 (3 User)
Meinungen
8martin 
Sex im Alter
Es war schon mutig von Andreas Dresen diesen Film zu machen. In einer Zeit, in der die Anti-Aging Welle boomt und der Jugendwahn in allen Medien fröhliche Urstätt feiert, zeigt er alte, schlaffe, faltige Körper beim Sex. Er tut das äußerst behutsam und mit sehr viel Einfühlungsvermögen. Bewundernswert ist der Mut der beiden Hauptdarsteller (Ursula Werner und Horst Rehberg), die ganz ungeniert vor der Kamera nackt agieren. Und in den Dialogen wird die Problematik ausreichend dargestellt. Nur der Schluss überfordert die Dramatik. Wenn man die Unwahrscheinlichkeit des ganzen Konstrukts mal außen vor lässt, passt das Ende nicht. Hier wird mit der moralischen Keule der Frau eigentlich zu Unrecht die Schuld aufgebürdet. Eine typisch deutsche Erklärung, die im Sumpf von spießigem Anstandsdenken versinkt und den Zuschauer mit einem faden Gefühl zurücklässt. Wenn schon Konstrukt, dann aber bitte nicht mit so einem finalen Realitätshammer. Davon einmal abgesehen, ist der Film aber trotzdem zu empfehlen.
geschrieben am 26.11.2010 um 12:35 Uhr
liborius2002 
Avatar von liborius2002
leises revolutionäres Rentner-Kammerspiel
Dieser kleine Film des "Halbe Treppe" Regisseurs Dresen ist ein Kammerspiel mit wenigen aber prägnanten Darstellern.Das Wolke 9 viel später als Wolke 7, und das Alter auch schön und sexuell erfüllend sein kann und nicht senil und asexuell beweist dieser Film. Man fragt sich zwar, warum die alte Frau nicht nur beim Sex mit den beiden Männern, zwischen denen sie steht, gezeigt wird sondern auch bein Masturbieren. Die Botschaft wäre auch ohne dies rübergekommen: Es ändert sich nicht viel, verrücktes Verliebtsein und Begehren ist zeitlos. Ganz leise und langsam bricht dieser Film Tabus ohne sensationsgeil zu werden. In einer Zeit ohne sexuelle Grenzen und Jugendwahn gibt Dresen all jenen eine Stimme, die es schon immer gab, die aber schwiegen. Diesre Film ist auch für junge Leute ansprechend, weil er die Angst vor dem Alter nimmt.
geschrieben am 18.11.2008 um 11:28 Uhr
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