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Rendezvous in Paris

Rendezvous in Paris

Originaltitel
Les Rendez-vous de Paris
Regie
Eric Rohmer
Darsteller
Veronika Johansson, Bénédicte Loyen, Michael Kraft, Serge Renko, Aurore Rauscher, Olivier Poujol
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Komödie, Romanze
Land
Frankreich
Jahr
1995
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Melancholischer Episodenfilm über die Liebe
Die Episoden sind unabhängig voneinander erzählt und haben keine Überschneidung. Sie sind jedoch alle der Frage nach den Irrungen und Wirrungen der der Liebe gewidmet. Im ersten Teil " Rendezvous um 7 Uhr" hat die junge Studentin Esther (Clara Bellar) Zweifel an der Treue ihres Freundes Horace (Antoine Basler). Gequält von Eifersucht will sie ihren Freund zur Rage bringen. So verabredet sie sich mit einem Fremden. Wird ihr Plan aufgehen? In "Die Bänke von Paris" schlendern Felix (Malcolm Conrath) und Hermione (Cécile Parès) durch die Straßen der französischen Hauptstadt und unterhalten sich über die Metropole und das Ideal der Liebe. Doch nicht die Sehenswürdigkeiten der Stadt ziehen sie an. Am Friedhof und in den kleinen Gassen diskutieren sie über ihre traurige Liebesbeziehung. Denn Hermione lebt in einer anderen Beziehung. "Mutter und Kind, 1907" erzählt schließlich die Geschichte der Liebe eines jungen Malers (Michael Kraft) zu einer Unbekannten (Bénédicte Loyen).
Eric Rohmer zählt zu den wichtigsten französischen Regisseuren der Gegenwart. Als Mitbegründer der Nouvelle Vague und Chefredakteur der einflussreichen Filmzeitschrift "Cahiers du cinéma" hat er zum modernen französischen Kino wesentlich beigetragen. Der studierte Literat bleibt auch in der federleichten Romanze "Les Rendez-vous de Paris" seinem Stil treu. Er lässt seine Protagonisten einfach durch die Pariser Straßen spazier gehen. Ohne ausgeprägten Handlungsstrang stützt sich der Film ganz auf den Flair der Stadt und die Gespräche der seiner Protagonisten. In schwungvoller, aber immer noch alltäglicher Sprache räsonieren sie über Liebe, Treue und Kunst. Nicht nur im Stil, sondern auch inhaltlich ist es ein typisches Werk Rohmers. Der erste Teil überrascht mit einer raffinierten Wendung und die anderen zwei Episoden unterhalten mit klugen und witzigen Dialogen. Wieder einmal inszeniert der französische Altmeister eine kunstvolle Ode an die Liebe und sein geliebtes Paris.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
2024