Universum Film
Allein unter Frauen

Allein unter Frauen

Originaltitel
Allein unter Frauen
Regie
Sönke Wortmann
Darsteller
Thomas Heinze, Jennifer Nitsch, Carin C. Tietze, Meret Becker, Michael Schreiner, Andi Egginger
Kinostart:
Deutschland, am 07.11.1991 bei Scotia International Filmverleih
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
1991
FSK
ab 12 Jahren
Länge
88 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Komödie über einen Macho in einer Feministinnen-WG
Mit Statistik erreicht man bei Frauenv gar nichts. Mit dieser Erkenntnis hat Tom (Thomas Heinze) gerade seinen Job verloren und sucht eine neue Wohnung, weil ihn seine Freundin nicht mehr länger aushalten will. Das Angebot, in einer Frauen-WG mit Anette (Jennifer Nitsch), Vio (Carin C. Tietze) und Leah (Meret Becker) einzuziehen, kommt dem Weiberhelden mehr als gelegen. Schon beim Besichtigungstermin tritt er in Fettnäpfchen, sobald er den Mund aufmacht. Doch die Damen verfolgen einen eigenen Plan. Sie wollen aus dem Supermacho einen gefügigen Hausmann machen. Statt Miete zu zahlen, soll er den Haushalt schmeißen, mit allem was auch nur im entferntesten Sinne dazu gehört. Das kommt für Tom natürlich überhaupt nicht in Frage. Erst nach einigen erfolglosen Aushilfsjobs als Vertreter und Tellerwäscher nimmt er das Angebot an. Während seine Mitbewohnerinnen ihre feministische Botschaft in der Welt verbreiten, versucht er sich krampfhaft mit der neuen Aufgabe abzufinden. Doch der Mann in ihm bricht immer wieder durch und sorgt für Konflikte.
Mit "Allein unter Frauen" gibt Sönke Wortmann 1991 seinen Einstig als Kinoregisseur. Nach einigen Kurzfilmen bringt er mit der Geschlechter-Komödie frischen Wind auf die Leinwand und beweist, dass deutsche Filme auch leicht und witzig sein können, und ohne tiefere Gründe auskommen. Entsprechend oberflächlich ist auch die Handlung, was dem Unterhaltungswert allerdings zugute kommt. Die Optik erinnert noch sehr an die 1980er Jahre, dafür verbreiten zeitlose, feurige Salsa-Rhythmen gute Laune. Thomas Heinze verzaubert die Frauen mit seinen großen, blauen Augen und treuem Hundeblick. In seiner Rolle als schmieriger, Kaugummi kauender Macho fühlt er sich sichtlich wohl. Dem gegenüber steht eine Reihe militanter Feministinnen, die im Verlauf des Films ebenfalls Sympathiepunkte sammeln können. Situationskomik, die glücklicher Weise nicht immer Klischees bedient, und die Liebe zum Detail sorgen für Lacher. Zwar ist "Allein unter Frauen" solide und mit kleinen handwerklichen Spielereien gemacht, doch es mangelt ein wenig an Esprit, der die Handlung beschwingt voran treibt. Als Fingerübung für Wortmanns künftige Komödienerfolge ist er jedoch mehr als akzeptabel.
Bettina Friemel/Filmreporter.de
Universum Film
Allein unter Frauen
2024