Liebeswunden

Wir befinden uns in Peking 1977, ein Jahr nach Maos Tod: Qian Yehong (Bingyan Yan) ist ebenso hübsch wie rücksichtslos und willensstark. Deswegen wurde sie zur Anführerin einer brutalen Mädchengang an ihrer Schule. Sie nützt ihre Klassenkameraden hemmungslos aus und macht sich über sie lustig. Als ein Mitschüler, der ihr kurz zuvor seine Liebe gestanden hat, ertrinkt, fühlt sich Yehong an seinem Tod mitschuldig. Viele Jahre später absolviert sie als Studentin ein Praktikum in einem Krankenhaus und beginnt eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Als ihre Liaison in einer Schwangerschaft mündet, willigt die junge Frau in der schmerzhaften Abtreibung ein. Dies sollte aber nicht die letzte schmerzhafte Liebe sein, die sie in ihrem Leben erfährt. Einige Jahre später heiratet Yehong einen schüchternen Geschäftsmann. Die Grundlage ihrer Beziehung ist nicht die Liebe. Auch als dem Paar ein Sohn geboren wird, ändert dies nichts an ihrem kalten, distanzierten Umgang.

Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de