Studiocanal Home Entertainment
Bad Lieutenant

Bad Lieutenant

Spieler Gauner Killer Cop
Originaltitel
Bad Lieutenant
Regie
Abel Ferrara
Darsteller
Harvey Keitel, Brian McElroy, Frankie Acciarito, Peggy Gormley, Stella Keitel, Dana Dee
Kinostart:
Deutschland, am 13.05.1993 bei Amazonas-Filmverleih
Genre
Krimi
Land
USA
Jahr
1992
FSK
ab 16 Jahren
Länge
92 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
Es gibt noch keine Userkritik!
Düsterer Cop-Thriller mit religiösen Motiven
In den Straßen von New York treibt ein heruntergekommener Polizist (Harvey Keitel) sein Unwesen. Er wettet auf Baseballspiele, konsumiert Drogen und verkehrt mit Prostituierten. Seine Macht als Gesetzeshüter missbraucht er, um unbescholtene Bürger zu demütigen.

Auch als Ehemann und Vater ist der Lieutenant kein Vorbild. Seine Laster treiben ihn in den finanziellen Ruin. Dann führt ein schreckliches Verbrechen zur Möglichkeit für den heruntergekommenen Polizisten, seine marode Kasse aufzubessern: Eine Nonne wird von zwei Männern vergewaltigt. Auf die Täter wird ein Kopfgeld von 50.000 Dollar ausgesetzt...
Abel Ferraras "Bad Lieutenant" sorgt Anfang der 1990er Jahre für kontroverse Diskussionen. Die Verknüpfung von sexuellen und religiösen Motiven stößt bei einem Teil des Publikums und der Kritiker auf Ablehnung. Die Nacktszene mit Harvey Keitel und der Moment, in dem die Nonne vergewaltig wird, treffen nicht den Geschmack des Mainstream-Publikums. Trotzdem bekommt das Großstadtdrama wegen seiner starken Charakterisierung des Protagonisten viel Anerkennung.

Harvey Keitel zieht als moralisch verkommener Polizist wirklich alle Register seines Könnens. Glaubwürdig gibt er die innere Zerrissenheit der Hauptfigur wieder, wenn er einerseits den harten Cop markiert, dann aber angesichts seiner aussichtslosen Situation in Tränen ausbricht. Während er in Martin Scorseses "Hexenkessel" als nachdenklicher Kleinganove noch die moralische Instanz verkörpert, begegnet Keitel unter Ferraras Anleitung allen gesellschaftlichen Werten zunächst mit Verachtung. Sein Hang zur Perversion wirst auf die Spitze getrieben, als er in Gegenwart zweier junger Frauen, die er grundlos angehalten hat, onaniert.

Entscheidend ist aber, dass die Inszenierung nicht bei der Betrachtung des auf die schiefe Bahn geratenen Polizisten verharrt. Vielmehr sucht der Protagonist nach Erlösung. Seine Visionen von Jesus weisen auf das Bedürfnis nach Reinigung seiner verkommenen Seele hin. Dieser Lichtblick lässt Hoffnung aufkommen, in der ansonsten düsteren und von Gewalt beherrschten Bilderflut Ferraras. Bis zum Schluss wünscht man sich als Zuschauer, etwas Positives in der urbanen Apokalypse vorfinden, um dann von der finalen Entscheidung des Lieutenants überrascht zu werden.
Stefan Huhn, Filmreporter.de
Galerie: Bad Lieutenant
In "Bad Lieutenant" brilliert Harvey Keitel als skrupelloser New Yorker Polizist. Regisseur Abel Ferrara inszeniert den nach Erlösung suchenden...
Studiocanal Home Entertainment
Bad Lieutenant
2024