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Die Prinzessin von Montpensier

Die Prinzessin von Montpensier

Originaltitel
La princesse de Montpensier
Alternativ
The Princess of Montpensier
Regie
Bertrand Tavernier
Darsteller
Olivier Loustau, Nathalie Krebs, Josephine de la Baume, Christine Brücher, Florence Thomassin, César Domboy
Kinostart:
Deutschland, am 27.10.2011 bei StudioCanal Germany
Kinostart:
Schweiz, am 14.07.2011 bei Frenetic Films
Genre
Drama
Land
Frankreich, Deutschland
Jahr
2010
FSK
ab 12 Jahren
Länge
139 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
8,0 (1 User)
Bertrand Taverniers vielschichtiges Frauenporträt
In seinem Historien-Drama "Die Prinzessin von Montpensier" entführt uns der französische Regisseur Bertrand Tavernier in das Jahr 1562. Zu dieser Zeit regiert König Karl IX. Frankreich. Während die Hugenottenkriege das Land in Blut zu ertränken drohen, hofft die junge Adlige Marie de Mézières (Mélanie Thierry) auf ein glückliches Leben an der Seite von Henri de Guise (Gaspard Ulliel). Ihr Vater, der Marquis de Mézières (Philippe Magnan), hat leider andere Pläne für seine Tochter. Er zwingt Marie, den Prinzen von Montpensier (Grégoire Leprince-Ringuet) zu heiraten.

Als der Prinz in den Krieg gegen die Protestanten ziehen muss, schickt er seine Ehefrau Marie auf eines seiner abgelegenen Schlösser. Dort soll sie vom Comte de Chabannes (Lambert Wilson) unterrichtet werden, um ihrer Rolle als Prinzessin gerecht zu werden. Ohne die Möglichkeit, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen, versucht Marie tapfer, den jungen Henri de Guise zu vergessen.
Bertrand Taverniers langjähriges Schaffen zeichnet sich unter anderem durch die Vielfältigkeit seiner Werke aus. Auf ein Genre lässt sich der französische Regisseur nicht festlegen. Nach seinem Drama "Holy Lola" aus dem Jahr 2004 und dem Thriller "In the Electric Mist" von 2008, wendet er sich mit "Die Prinzessin von Montpensier" erneut einem historischen Thema zu. Ältere Werke wie "Die Passion der Beatrice" zeigen, dass sich Tavernier in der Vergangenheit sichtlich wohl fühlt. Seine Stilsicherheit bei der Leinwand-Umsetzung historischer Stoffe kommt auch in "Die Prinzessin von Montpensier" wunderbar zur Geltung.

Der Regisseur versteht es blendend, die Epoche des 16. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen. Statt auf schwülstigen Kostüm-Kitsch zu setzen, zeichnet er ein vielschichtiges Bild einer Gesellschaft, die im Blut der Kriegsopfer zu ersticken droht. Vor dem Hintergrund der weitläufigen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen in Frankreich erzählt er die persönliche Geschichte der Adligen Marie de Mézières, wundervoll gespielt von Mélanie Thierry. Tavernier porträtiert seine Protagonistin als komplexe junge Frau, der ein selbstbestimmtes Leben aufgrund der Konventionen ihres Adelsgeschlechts verwehrt wird. Ohne die Historizität seines Stoffes aus den Augen zu verlieren, ist die Haltung von Taverniers Film äußerst modern, der feministische Subtext und die implizite Kritik an patriarchalen Strukturen - in welcher Epoche auch immer - sind stets präsent. Genau diese humanistische Grundhaltung scheint in Taverniers Werken stets durch und bildet den roten Faden seines Oeuvre.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
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2024