Arsenal Filmverleih
Willkommen bei den Rileys

Willkommen bei den Rileys

Originaltitel
Welcome to the Rileys
Regie
Jake Scott
Darsteller
Geraldine Glenn, Lara Grice, Garrett Allain, Cynthia LeBlanc, Elton LeBlanc, Laurie Lee
Kinostart:
Deutschland, am 07.04.2011 bei Arsenal Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 03.02.2011 bei Look Now!
Genre
Drama
Land
Großbritannien, USA
Jahr
2010
FSK
ab 16 Jahren
Länge
110 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
6,0 (1 User)
Bewegendes Ehe-Drama mit James Gandolfini
Nach dem Tod ihrer Tochter vor acht Jahren, ist die Ehe von Doug (James Gandolfini) und Lois Riley (Melissa Leo) am Ende. Das Paar spricht kaum noch miteinander und vor allem nicht über den plötzlichen Unfalltod ihres 15-jährigen Mädchens. Doug bevorzugt das Pokerspiel mit Freunden und Lois hat aus Angst seit vier Jahren das Haus nicht mehr verlassen. Als Doug auf eine Geschäftsreise nach New Orleans muss, ändert sich seine Verfassung. In einem Stripclub trifft er auf die minderjährige Mallory (Kristen Stewart), die ihm sogleich einen privaten Tanz mit Extras gegen bares Geld anbietet.

Doch Dougs Interesse ist nicht sexueller Natur. Er hegt Vatergefühle für Mallory und möchte ihr helfen. Daher beschließt er, in New Orleans zu bleiben und zieht zu dem Mädchen in ein heruntergekommenes Häuschen. Seiner Frau erklärt Doug, dass er in absehbarer Zeit nicht nach Hause zurückkehren werde. In diesem Gefühlschaos und der Vergangenheitsbewältigung nimmt Lois all ihren Mut zusammen und verlässt nach vielen Jahren erstmals das Haus. Ihr Ziel ist New Orleans. Dort will sie ihren Mann zurückerobern.
"Willkommen bei den Rileys" ist Jake Scotts zweiter Spielfilm nach "Plunkett & MacLeane". Bisher war der Sohn von Ridley Scott ("Robin Hood") als Regisseur von Musikvideos und Werbeclips tätig, für die er mehrere Auszeichnungen erhielt. Seinen Sinn für die Musik hat er auch bei dem Drama gezeigt. Die musikalische Untermalung ist sehr dezent. Größtenteils verzichtet er ganz darauf. In den wenigen mit Musik unterlegten Szenen funktioniert das Zusammenspiel zwischen Handlung und der minimalistischen Musikeinlagen so gut, dass das Seelenleben der Charaktere offen liegt. Auch Dialoge hat er sparsam eingesetzt, es wird nicht mehr gesagt, als nötig. Scott konzentriert sich auf die Mimik und Bewegungen der Figuren, die er in langen Einstellungen festhält.

In einer Szene zeigt er ein Gespräch zwischen Protagonist Doug (James Gandolfini) und seinen Kollegen, die ihn über sein Befinden ausfragen. Dieser gibt vor, dass es ihm gut gehe, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Doch anstatt die Kamera auf einen anderen Akteur umzuschwenken, wie bei der Aufnahme eines Gespräches üblich, wird weiter das Gesicht von Gandolfini gezeigt und wie es zwischen geheuchelter Freude und Trauer wechselt. Dem Zuschauer werden so dessen innere Zerrissenheit und sein tiefsitzender Kummer deutlich. Ein Bild, das mehr sagt, als viele Worte. In solchen Stellen beweist besonders Gandolfini sein Können. Der Mafiaboss aus der Serie "Die Sopranos" zeigt sich von einer verletzlichen, einfühlsamen Seite. Er wollte endlich jemanden spielen, der niemanden umbringt, wie er selbst über sein Engagement in dem Drama sagte. Auch wie Melissa Leo als Ehefrau von Gandolfini mit der Trauer umgeht, ist bewegend und tragikomisch. Mit viel Feingefühl nimmt sich Scott dieser dramatischen Geschichte an und schafft es, dabei komische Momente entstehen zu lassen, ohne dass der Film ins Lächerliche abkippt.
Isabel Pluta/Filmreporter.de
 
Jake Scott realisiert ein bewegendes Drama über Trauer, Hoffnung und einen Neuanfang. Dabei schafft es der Regisseur, tragikomische Momente...
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