20th Century Fox
Wasser für die Elefanten

Wasser für die Elefanten

Originaltitel
Water for Elephants
Alternativ
Wasser für Elefanten
Regie
Francis Lawrence
Darsteller
Kelsey McNamee, Glen McDougal, Lexi Marman, Lindsay Lucas-Bartlett, Joe Langer, David Dustin Kenyon
Kinostart:
Deutschland, am 28.04.2011 bei 20th Century
Kinostart:
Österreich, am 29.04.2011 bei 20th Century Österreich (Centfox Film)
Kinostart:
Schweiz, am 28.04.2011 bei Fox-Warner
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2011
FSK
ab 12 Jahren
Länge
120 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.wasser-fuer-die-elefanten.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
6,5 (4 User)
Drama mit Robert Pattinson und Reese Witherspoon
"Wasser für die Elefanten" basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Sara Gruen. Die Geschichte ist in der Depressionszeit der 1930er Jahre angesiedelt und handelt von dem jungen Jacob (Robert Pattinson), der nach einer persönlichen Tragödie ziellos durch Amerika wandert. Er landet an Bord eines Zuges, in dem auch ein Wanderzirkus mitfährt. Einer seiner Star-Attraktionen ist die junge Marlena (Reese Witherspoon), in die sich Jacob verliebt. Gemeinsam erleben sie eine schöne Zeit in der Welt der Gaukler und entdecken ihre Leidenschaft für Elefanten. Das Glück des jungen Paares wird jedoch von Marlena charismatischem, aber gefährlichem Ehemann August (Christoph Waltz) bedroht.
"Wasser für die Elefanten" vor den Hintergrund der Weltwirtschafskrise anzusiedeln hing wohl mit dem Entschluss zusammen, Bezüge zur jüngsten Finanzkrise herzustellen. Wäre dem so, dann wurde das Ziel verfehlt. Denn die globale Krise und ihre Folgen bleiben in der Handlung Staffage, so wie das andere große sozialpolitische Phänomen jener Zeit: die Prohibition (das gesetzliche Alkoholverbot). Die Figuren werden von ihren Schicksalsschlägen kaum tangiert. Als die Eltern Jacobs bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen, hakt der junge Mann das Trauma allzu schnell ab und wendet sich neuen Dingen zu. Dass ihm einst die Welt offenstand und dass mit sein sozialer Fall besonders tief war, wird als Thema höchstens angerissen - dann aber schnell wieder fallen gelassen.

Das Melodram hat in "Wasser für die Elefanten" Vorrang. Als nähme der Film das Wesen des Zirkus' zum Vorbild, klammert er die Außen- zugunsten einer illusionistischen Traumwelt aus. Nun definiert sich ein gutes Melodram gerade durch den Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft, individuellen Sehnsüchten und überindividuellen Einschränkungen. Francis Lawrence verankert diese Reibfläche ausschließlich auf der privaten Ebene, indem er sich auf die Konfrontation zwischen den Sehnsüchten des jungen Paares und den psychischen Abgründen des von Christoph Waltz gespielten Zirkusdirektors beschränkt. Dabei ist es dem Können des Oscar-Preisträgers zu verdanken, dass das Bild des Antagonisten nicht zu einseitig geraten ist. Waltz gelingt es mit subtilem Spiel, seiner Figur einen Hauch des Diabolischen zu verleihen, sie andererseits aber doch sympathisch erscheinen zu lassen. Am Ende ist leider auch sein zwiespältiger August Rosenbluth bloß Sklave der Dramaturgie. Dessen Handlung wird immer unmotivierter und ist offenbar nur dem Zwang geschuldet, die Spannung auf die Spitze zu treiben.

Unzureichend ist in "Wasser für die Elefanten" auch die Darstellung des Zirkusmilieus ausgefallen. Zuweilen gibt es Ansätze, dessen Zauber einzufangen. Doch fallen diese zum einen kaum ins Gewicht, zum anderen sind sie in ihrer formalen Umsetzung allzu konventionell geraten und mit zu viel Pathos vorgetragen. Wer etwas Fantasie mitbringt, könnte einige Zitate aus Charles Chaplins "Der Zirkus" entdecken. Die Begegnung des enttäuschten Idealisten mit der weiblichen Zirkus-Attraktion, ihre Liebe im Konflikt mit dem Zirkusdirektor oder einzelne Motive wie die Konfrontation des Helden mit dem Löwen, könnte man durchaus als Referenz zu dem Komödien-Klassiker aus dem Jahr 1928 auslegen. Die Figur des Zirkusdirektors weckt Assoziationen an Peter Ustinovs Charakter in "Lola Montez" von Max Ophüls. Andererseits muss man festhalten, dass sich diese Motive und Handlungspartikel angesichts der melodramatischen Prämisse des Films geradezu zwangsläufig ergeben. Eine Beziehung zu klassischen Vorbildern käme daher einer Überinterpretation gleich, einem hermeneutischen Euphemismus, wenn man so will. Sie würde verdecken, was "Wasser für die Elefanten" tatsächlich ist: ein wenig ambitionierter Film, der viele Elemente in die Handlung packt und alle dem Zwang opfert, ein rührendes Melodram zu erzählen.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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2024