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Ghost Dad (1990)

Ghost Dad

Nachricht von Dad
Originaltitel
Ghost Dad
Regie
Sidney Poitier
Darsteller
Bill Cosby, Kimberly Russell, Denise Nicholas, Ian Bannen, Christine Ebersole, Barry Corbin
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Komödie, Fantasy
Land
USA
Jahr
1990
FSK
ab 6 Jahren
Länge
80 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
3,0 (Filmreporter)
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Flache Geisterkomödie von Sidney Poitier
Elliot Hooper (Bill Cosby) ist als Vater total überfordert. Seit dem Tod seiner Frau muss er seine drei lebhaften Kinder allein versorgen. Sein Job in einer Finanzfirma kostet ihn viel Kraft und Zeit. Während er hart an seiner Karriere arbeitet, fühlen sich seine Kinder vernachlässigt. Doch dann stirbt Hooper bei einem Autounfall - kehrt aber als Geist zu seiner Familie zurück. Der Geist hat noch eine Mission. Er will die Nachlässigkeit gegenüber seinen Kindern wieder gut machen und ihr Leben ordnen, bevor er endgültig loslässt.
"Ghost Dad" wird von der Kritik total verrissen. Auch aus heutiger Sicht ist diese Reaktion nachvollziehbar. Da sind zum einen Ungereimtheiten in der Handlung. So etwa, wenn der Geist Hoopers Dinge mal in die Hand nehmen kann, mal durch Gegenstände hindurchgreift. Die übertriebene Darstellung Bill Cosbys als treu-doofer, dauerkalauernder Super-Dad ist ebenfalls irritierend. Er wirkt in keiner Filmszene glaubwürdig. Seine Fröhlichkeit steckt den Zuschauer nicht an, weil sie aufgesetzt und gespielt wirkt. Dabei ist Cosby 1990 auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Die Fernsehserie "Die Bill Cosby Show" ist ein Quotenhit und ebnet dem Entertainer und Komiker alle Wege bei Film- und Fernsehen.

Es ist bis heute unklar, weshalb sich der veritable und erfolgreiche Sitcom-Star der 1980er Jahre trotz der unglaubwürdige Geschichte auf die Geisterkomödie eingelassen hat. Regisseur Sidney Poitier hat weder die Schwächen des Drehbuchs, noch die schauspielerische Fehlleistung von Cosby korrigiert. Dabei ist Poitier zu diesem Zeitpunkt schon lange im Filmgeschäft. 1990, als "Ghost Dad" in die Kinos kommt ist er ein erfolgreicher Schauspieler. 1964 hat er für seine Darstellung in "Lilien auf dem Felde" gar einen Oscar bekommen - keine Selbstverständlichkeit im Amerika der frühen 1970er Jahre. Ab 1972 führt er auch in insgesamt acht Filmen Regie. Möglicherweise hat ihn die Botschaft der Kritiker erreicht, denn nach "Ghost Dad" hat Poitier keinen weiteren Film inszeniert und sich stattdessen wieder auf die Schauspielerei konzentriert.
Lena Pauli/Filmreporter.de
2024