Moskitofilm
Meat

Meat - Lust auf Fleisch

Originaltitel
Meat
Alternativ
Vlees
Regie
Victor Nieuwenhuijs, Maartje Seyferth
Darsteller
Hugo Metsers, Nellie Benner, Frans Bakker, Titus Muizelaar
Kinostart:
Deutschland, am 27.01.2011 bei Moviemento
Genre
Drama
Land
Niederlande
Jahr
2010
Länge
86 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Pornographischer Thriller über die Fleischeslust
Er ist von seiner Arbeit angewidert und wird von seiner Ehefrau betrogen. Um sein miserables Dasein zu vergessen, flüchtet sich der Metzger (Titus Muizelaar) in eine bizarre sexuelle Fantasiewelt. Objekt seiner Begierde ist seine junge Aushilfe (Nellie Benner), mit der er sich nach Ladenschluss im Kühlhaus vergnügt. Die experimentierfreudige Blondine dokumentiert ihre wollüstigen Spiele mit einer Videokamera. Zu ihrer Überraschung muss das Mädchen jedoch feststellen, dass in der heruntergekommenen Metzgerei noch andere verbotene Dinge vor sich gehen. Als ein Mord geschieht, gerät der ermittelnde Inspektor (Titus Muizelaar in einer Doppelrolle) immer tiefer in eine Welt, in der Traum und Wirklichkeit zu verschwimmen scheinen.
Mit "Meat" präsentieren die niederländischen Filmemacher Maartje Seyferth und Victor Nieuwenhuijs nach "Venus im Pelz" und "Lulu" erneut einen pornographisch angehauchten Spielfilm. Der Thriller ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt, die jeweils der Geschichte des Metzgers bzw. des Inspektors folgen. Nach einem Mord kreuzen sich die Wege der Protagonisten, die beide von Titus Muizelaar verkörpert werden. Der Niederländer wurde für seine Doppelrolle beim Internationalen Film Festival Deboshir in St. Petersburg als bester Darsteller ausgezeichnet. Außerdem konnte das Werk bei einigen weiteren Festivals überzeugen und mehrere Preise gewinnen.

Die Regisseure zielen nicht darauf ab, eine spannende Kriminalgeschichte mit klassischer Auflösung zu erzählen. Vielmehr legen sie eine Charakteranalyse vor, die ein pessimistisches Bild der menschlichen Natur zeichnet. So werden die Figuren im Zuge doppeldeutiger Fleischeslust auf ihre animalischen Triebe reduziert: die Lust auf rohes Tierfleisch und Sex. Die Bildsprache fällt bisweilen experimentell aus: Viele lange Kamerafahrten erzeugen eine angespannte Atmosphäre, die durch den Einschub von Sequenzen von der Handkamera und einigen surrealistischen Szenen unterbrochen werden.
Tobias Röhring/Filmreporter.de
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2024