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Sommer der Gaukler

Sommer der Gaukler

Originaltitel
Sommer der Gaukler
Alternativ
Schikaneder - Der Sommer der Gaukler
Regie
Marcus H. Rosenmüller
Darsteller
Florian Teichtmeister, Rainer Haustein, Christian Lerch, Martin Weinek, Fritz Karl, Anna Brüggemann
Kinostart:
Deutschland, am 22.12.2011 bei Movienet Film
Kinostart:
Österreich, am 24.02.2012 bei Filmladen
Genre
Historienfilm
Land
Deutschland
Jahr
2011
FSK
ab 6 Jahren
Länge
110 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.sommerdergaukler-derfilm.de
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Fantasievolle Komödie von Marcus H. Rosenmüller
In Marcus H. Rosenmüllers Komödie "Sommer der Gaukler" ist zunächst alles überdimensioniert: Sie handelt nicht nur von großen Ideen, großen Zielen und großen Künstlern, die von namhaften Schauspielern und Theatermachern bis hin zum Genius eines Wolfgang Amadeus Mozart reichen. Er setzt auch an einem Ort an, deren Bretter, wie es so profan heißt, die Welt bedeuten. Eines dieser Theater, oder besser ein Wandertheater besitzt Emanuel Schikaneder - wunderbar verkörpert von Max von Thun.

Dieser legt den Dichter wie einst Tom Hulce seinen Mozart in "Amadeus" als liebenswürdigen Schelm und Halodri an. Einst sollte der Schauspieler, Theatermacher, Dichter und leidenschaftlicher Lebemann mit seinem Libretto zu Mozarts beliebter Oper "Die Zauberflöte" weltberühmt werden. Doch noch lässt der Erfolg auf sich warten. In Rosenmüllers herrlich zwischen Fakten und Fantasie schwankender "Biografie" des Künstlers schreiben wir das Jahr 1780. Es ist die Zeit unmittelbar die vor der Bekanntschaft Schikaneders mit dem Komponisten, ihrem gemeinsamen Geniestreich, dem Weltruhm liegt.

Und so wandert der Theatermacher mit seiner Truppe von Provinz zu Provinz, wo ihre Darbietungen auf ein immer kleiner werdendes Publikum stoßen. Ihr Ziel ist Salzburg, wo sie vor Mozart spielen und endlich den Durchbruch schaffen wollen. Nur diese Aussicht hält die wegen des ausbleibenden Erfolgs und ständigem Geldmangel längst zerstrittene Truppe zusammen.
Die Bühne ist das Leben, das Leben ist eine Bühne. Dieses Thema zieht sich wie ein Leitfaden durch Marcus H. Rosenmüllers "Sommer der Gaukler", das der Regisseur virtuos und einfallsreich mit immer neuen Volten zu variieren weiß. Bereits im Prolog wird der illusionistische Charakter des Theaters illustriert. In einem dichten Wald reitet ein Mann zu Pferd. Er eilt an einen Ort, wo eine Frau hingerichtet werden soll. Als er die Hinrichtungsstätte erreicht, ist es bereits zu spät, von einem Versteck aus kann er nur hilflos zusehen, wie die Frau ertränkt wird. An dieser Stelle entlarvt Rosenmüller das Geschehen als Illusion. Es war nicht Wirklichkeit, sondern die Aufführung eines Stückes von Emanuel Schikaneder, seiner Variation des Trauerspiels um Agnes Bernauer.

Während das Theater die Welt bedeutet, ist das Leben ganz Theater. Auch dafür findet Rosenmüller aussagekräftige Bilder. Als die Truppe um Schikaneder auf dem Weg nach Salzburg ist, begegnen sie einer jener "Szenen" im Leben. Da will sich ein junger Mann - in bester Werther-Manier - von einem Felsen stürzen, landet jedoch statt auf hartem Boden im weichen Schoß einer Frau. Statt den Tod findet er die Liebe und so ins Leben zurück. Eine Szene aus einem Roman könnte das sein, einem der Stücke Schikaneders, Friedrich Schillers oder aus Johann Wolfgang von Goethes "Werther" - und der junge Mann las vor dem Selbstmordversuch tatsächlich "Die Leiden des jungen Werther". So realistisch die Literatur, das Theater, die Kunst sein können, so sehr sie auf die Wirklichkeit verweisen, so fantastisch und wie erfunden kann das Leben sein.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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