Zorro Film
Trans Bavaria

Trans Bavaria

Originaltitel
Trans Bavaria
Regie
Konstantin Ferstl
Darsteller
Barbara De Koy, Christian Hoening, Artur Andreasjan, Adam Jaskolka, Philip Koestring, Ilias Moukhamadeev
Kinostart:
Deutschland, am 01.03.2012 bei Zorro Film
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
2012
FSK
ab 0 Jahren
Länge
120 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Abiturient auf Abenteuerreise in Russland
Gerne wäre der 19-jährige Quirin (Marcel Despas) ein großer Revolutionär, der die Welt gehörig umkrempelt. Doch sein Schicksal hat ihn ausgerechnet in das provinzielle Niederbayern verschlagen, zu allem Überfluss auch noch als Sohn zweier liberaler Pädagogen. Gegen wen soll man da denn bitteschön revoltieren, gegen was anecken, wo doch alles in der gemütlichen deutschen Idylle seine Ordnung hat?

Von derlei Erwägungen geschockt, wagt Quirin den Ausbruch in die weite Welt. Kaum hat er die Schule mit Bestnoten absolviert, macht er sich mit seinen beiden Freunden Joker (Lukas Schätzl) und Wursti (Johannes Damjantschitsch) auf den Weg nach Moskau. Hier will er sich ein paar Ratschläge über den rar gewordenen 'Beruf' des Revolutionärs einholen. Im Gepäck ihres gestohlenen Metzgereitransporters haben sie kaum mehr als einen Kasten Spezi und eine Landkarte. Dem Abenteuer steht nichts mehr im Weg...
Regiedebütant Konstantin Ferstl verarbeitet mit "Trans Bavaria" eigene Erfahrungen. Wie sein Alter Ego Quirin reiste auch er nach dem Abitur in den Osten. Seine Stationen waren unter anderem Moskau, Sibirien und Peking. Das Drehbuch verfasste der HFF-Absolvent in Lateinamerika, wobei Havanna und Mexiko als Handlungsorte ebenfalls in seinen Film Einzug gehalten haben.

"Trans Bavaria" versteht der Regisseur als 'Hommage' an das Gefühl des 'Aufbruchs und Aufarbeitung', des Älterwerdens und des Sich-Veränderns. Gleichzeitig betrachtet er seinen Road-Movie als 'melancholische Suche nach einer verschwindenden Welt von gestern, nach Romantik und Träumen im postideologischen Zeitalter'. Die nostalgische Sehnsucht nach einer anderen Welt verbindet Ferstl mit einer Liebeserklärung an die unheimliche Heimat.

Die ambivalente Beziehung zu dieser, der Zwiespalt zwischen Sehnsucht nach der großen Welt und der Liebe zur harmonischen Idylle daheim, qualifiziert ihn neben Kollegen wie Marcus H. Rosenmüller ("Wer früher stirbt, ist länger tot") und Christian Lerch ("Was weg is, is weg") als weiteren Exponenten des neuen deutschen Heimatfilms.

Dabei hat "Trans Bavaria" das Zeug zum nächsten bayerischen Kultfilm in bester Tradition von Franz Xaver Bogners ikonischer Serie "Irgendwie und sowieso". Marcel Despas, Lukas Schätzl und Johannes Damjantschitsch spielen ihre Rollen äußerst sympathisch. Film und Drehbuch sprudeln geradezu vor Ideen und Kreativität. Mit großer Lässigkeit mimt Eisi Gulp ("Zuckerbaby") den gelassenen, väterlichen Ratgeber für den Protagonisten Quirin, genannt Quirinalis. Konstantin Ferstls Debüt ist nicht nur für ein Erstlingswerk bemerkenswert, sondern verrät ein Gespür fürs Geschichtenerzählen. Kleinere Längen tun dem Kinoerlebnis dank viel Charme, Witz und Kreativität keinerlei Abbruch.
Michael Domke, Filmreporter.de
Videoclip: Trans Bavaria
Um der Enge der bayerischen Provinz zu entfliehen, bricht ein Abiturient (Marcel Despas) mit zwei Freunden gen Osten auf. Ihre abenteuerliche Reise...
 
Galerie: Trans Bavaria
Mit seinem Regiedebüt "Trans Bavaria" reiht sich HFF-Absolvent Konstantin Ferstl in die Gruppe der neuen deutschen Heimatfilmer ein.
Zorro Film
Trans Bavaria
2024