Sony Pictures
Pollock

Pollock

Originaltitel
Pollock
Regie
Ed Harris
Darsteller
Claire Beckman, Barbara Garrick, Tony Palazzolo, Linda Emond, Rebecca Wisocky, Jennifer Piech
Kinostart:
Deutschland, am 06.06.2002 bei Sony Pictures
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2000
FSK
ab 12 Jahren
Länge
122 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
7,0 (1 User)
Pflichtfilm für Fans der Kunst von Jackson Pollock
New York, 1941. Die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre war gerade erst überstanden und noch immer lag die Ökonomie brach. Ein Viertel der Amerikaner war arbeitslos. Für Kunst hatte in diesen Zeiten niemand etwas übrig. Die meisten kreativen Köpfe lebten von einem sogenannten "work-fare" Programm, das es ihnen ermöglichte, in jedem beliebigen Stil zu malen. Für ihre Arbeiten in und an öffentlichen Gebäuden (Newark Airport oder ein Wohnungsprojekt in Brooklyn) erhielten sie wöchentlich einen Scheck von der Regierung. Auch Jackson Pollock Ed Harris hielt sich mit diesen Wochenbeträgen über Wasser. Wie seine Künstler-Kollegen arbeitete er daran, einen eigenen abstrakten Stil zu entwickeln, der zwar von den großen europäischen Malern wie Picasso, Matisse und Kadinsky beeinflusst, aber nicht kopiert war. Während man in Amerika neidvoll anerkennen musste, dass sich auf der anderen Seite des Atlantik der Expressionismus zügiger entwickelte, änderte die Ausweitung des zweiten Weltkrieges die Situation schlagartig. Plötzlich war diese Kunstrichtung "entartet".

Viele ihrer Vertreter flohen deshalb in die USA und ließen sich in New York nieder. Beispielsweise Max Ernst, Marcel Duchamp, Joan Miró und Piet Mondrian. Die amerikanische Kunstszene erhielt somit eine Frischzellenkur, wie man sie sich besser nicht hätte wünschen können. Einige Künstler nahmen Schüler an oder gaben Seminare über Kubismus und Surrealismus. Besonders die Surrealisten hatten es Jackson Pollock angetan. Ihre Theorien über die Umsetzung des Unbewußten in spontane kreative Ausbrüche, waren enorm hilfreich für jeden, der seinen eigenen Stil suchte. Als er ihn schließlich gefunden hatte, wurde Pollock von den Kritikern verächtlich "Jack the Dripper" genannt. Zu seinem signifikanten Markenzeichen wurde der "Tropfen".

Pollock entwickelte seine Bilder nicht wie herkömmlich mit Pinsel oder Bleistift, sondern er drückte die Farben direkt aus der Tube, benutzte Holzstöcke oder durchlöcherte Dosen, um die Farbe auf die Leinwand zu bringen. Anfangs als Prolet und schwieriger Charakter verschrien, gelang es ihm erst durch die Liebe und die Förderung seiner späteren Ehefrau Lee Krasner, seine aggressive Kraft zu kanalisieren und in die Malerei zu stecken. Seiner Frau verdankte er ein Treffen mit Peggy Guggenheim, die ihn förderte und ihm zum kommerziellen Erfolg verhalf. Mindestens ebenso wichtig wie Farbe und Leinwand war für ihn das Trinken. Jackson Pollock kämpfte ein Leben lang mit und gegen den Alkohol, der ihn einerseits beflügelte, andererseits zerstörte. Nach einigen erfolgreichen Jahren, in denen er zum wichtigsten Vertreter des abstrakten Expressionismus wurde, griff er wieder zur Flasche und seine gequälte Seele machte nicht nur ihn selbst, sondern auch seine Ehe und alle Freundschaften kaputt.
Ed Harris überzeugt mit seinem Herzensprojekt über den Maler Jackson Pollock, in dem er zwar die Künstlerbiografie nicht neu erfindet, aber ein ehrliches, uneitles Psychogramm zeichnet. Harris, der sowohl Regie führte als auch die Hauptrolle übernahm und seine fantastische Partnerin Marcia Gay Harden als Lee Krasner wurden beide im vergangenen Jahr für den Oscar nominiert. Gewonnen hat ihn allerdings nur Marcia Gay Harden.
Judy Born/Filmreporter.de
Galerie: Pollock
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2024