20th Century Fox
Mel Gibson in "Braveheart" (1996)

Braveheart

Originaltitel
Braveheart
Regie
Mel Gibson
Darsteller
Gerard McSorley, Martin Murphy, David McKay, John Murtagh, David O'Hara, Jimmy Chisholm
Kinostart:
Deutschland, am 05.10.1995 bei 20th Century
Genre
Action, Drama
Land
USA
Jahr
1996
FSK
ab 16 Jahren
Länge
171 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
7,6 (7 User)
Mel Gibsons bildgewaltiges Schlachtenepos
Schottland im 13. Jahrhundert: Das Land wird vom englischen König Edward I. (Patrick McGoohan) mit eiserner Hand regiert. Jahre nachdem sein Vater von den Engländern getötet wurde, kehrt der Schotte William Wallace (Mel Gibson) in seine Heimat zurück. Er will heiraten und ein einfaches Leben als Bauer führen. Als seine Frau kurz nach der Vermählung von englischen Soldaten hingerichtet wird, erklärt Wallace der Besatzungsmacht den Krieg. Zunächst kann er nur wenige Landsleute davon überzeugen, ihn zu unterstützen.

Mit jedem Sieg, den Wallace gegen die Unterdrücker erringt, schließen sich jedoch mehr Kämpfer seiner Sache an. Aus dem persönlichen Rachefeldzug wird ein erbitterter Kampf um Schottlands Unabhängigkeit. Doch nicht alle Schotten sind von der Notwendigkeit des Freiheitskampfes überzeugt. Einige Edelleute lassen sich vom englischen König bestechen. Robert Bruce (Angus Macfadyen), ein legitimer Thronerbe Schottlands, will Wallace im Kampf gegen England unterstützen. In der Schlacht von Falkirk verrät er ihn jedoch. Schließlich gerät Wallace in eine Falle. Der Krieg scheint verloren.
Mit seiner zweiten Regiearbeit beweist Mel Gibson ein Gespür für großes Kino. War sein Debüt "Der Mann ohne Gesicht" noch ein ruhiges Außenseiterdrama, drehte er mit "Braveheart" ein bildgewaltiges Schlachtgetümmel. Besonders die Kampfszenen zeugen von ungeheurer Dynamik. Durch ihre Wucht ziehen sie den Zuschauer mitten ins Geschehen, ohne dass Gibson im Kampfgetümmel den Überblick über einzelne Figuren verliert. Bei der Darstellung der mittelalterlichen Epoche macht der Regisseur kaum Zugeständnisse an den Mainstream.

Die Welt von "Braveheart" ist brutal, blutig und ungeschönt. Das trifft auch für seinen Protagonisten zu: William Wallace ist kein politisch korrekter Hollywoodheld. Sein Handeln hat zunächst nichts mit der Befreiung der unterdrückten schottischen Bevölkerung zu tun. Wallace kämpft vielmehr aus Rache und geht dementsprechend mit unerbittlicher Härte gegen seine Feinde vor. Nichtsdestotrotz ist er kein tumber Action-Held, der ohne Sinn und Verstand draufhaut. Gibson zeichnet seinen Protagonisten als klugen Strategen und räumt ihm auch Platz für ruhigere Momente ein.

Im Verlauf der Handlung lässt er Wallace eine überzeugende Entwicklung vom getriebenen Rächer zum idealistischen Freiheitskämpfer durchmachen. Am Ende wird sein überlebensgroßer Protagonist zum Märtyrer von fast messianischen Ausmaßen. Dass diese Entwicklung durchgehend fesselnd ist, liegt sowohl an der Inszenierung Gibsons, als auch an seinem Spiel - in beiden Bereichen findet er die nötige Balance zwischen Härte und Sensibilität.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
Videoclip: Braveheart
 
Galerie: Braveheart
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