1001 Gramm

Bent Hamers "1001 Gramm" liegt im Grunde eine bewährte dramaturgische Prämisse zugrunde: Ein in seine Arbeit verbohrter, das Leben und die Liebe aus dem Blickfeld verlorener Kopfmensch begegnet einem bodenständigen, dem Leben zugeneigten Naturmenschen und erfährt so die wahren Werte des Daseins. Hamer hätte nicht den Ruf eines Regisseurs mit Sinn für das Absurde, wenn er nicht auch in dieser einfachen Ausgangslage das Skurrile, Schrullige und Schräge an der menschlichen Spezies filmisch herausstellen würde.

Die wissenschaftliche Akribie etwa, mit der die Protagonistin ihrer die Welt wenig verändernde Arbeit nachgehen, hat schon etwas Skurriles an sich. Bereits in der Tragikomödie "Kitchen Stories" arbeitete Hamer mit diesem Kontrast, als er Wissenschaftler mit ernster Miene in der Küche arbeitende Menschen beobachten ließ. Zweck der heiligen Mission: eine wissenschaftliche Grundlage schaffen, um die Laufwege eines Kochs zu optimieren und seine Arbeit dadurch effizienter zu gestalten. Schöne skurrile Welt des Bent Hamer, die in "1001 Gramm" um ein zarte Liebesgeschichte bereichert wird. Das Ergebnis ist ein wunderbarer Feel-Good-Movie der sonderbaren nordischen Art.