Constantin Film
Everybody Wants Some!!

Everybody Wants Some!!

Originaltitel
Everybody Wants Some
Regie
Richard Linklater
Darsteller
Valeria Dominguez, Maria Engler, Mark Falvo, Samantha Frank, Bonnie Gayle, Abby Glantz
Kinostart:
Deutschland, am 02.06.2016 bei Constantin Film
Kinostart:
Österreich, am 03.06.2016 bei Constantin Film
Kinostart:
Schweiz, am 02.06.2016 bei Pathé Films
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2016
FSK
ab 12 Jahren
Länge
117 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.everybodywantssome.de
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
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Richard Linklater beobachtet wieder das Leben
Ein Sommer Anfang der 1980er Jahre, das letzte Wochenende vor dem Beginn des Semesters. Jake Bradford (Blake Jenner) ist ein talentierter Baseball-Spieler, der sich auf eine neuen Lebensabschnitt freut und in einer WG von seinesgleichen Unterschlupf findet. Seine Mitbewohner empfangen den Pitcher (Werfer im Baseball) mit einer Mischung aus Feindseligkeit und Kameradschaft. Sie alle eint unerschütterliches Selbstbewusstsein und Wettkampfgeist.

Bis Montag haben McReynolds (Tyler Hoechlin), Roper (Ryan Guzman), Willoughby (Wyatt Russell), Nesbit (Austin Amelio), Jay (Juston Street), Plummer und Finn (Glen Powell Jr.) nur eines im Sinn: Noch einmal so richtig die Sau rauslassen - und zwar mit viel Musik und noch mehr Frauen. Jake wird in den Strudel der Ausschweifung hineingezogen. Dann lernt er die Literaturstudentin Beverly (Zoey Deutch) kennen, die dem Frischling sofort den Kopf verdreht.
Nicht nur eine 'Fortsetzung im Geiste' von "Confusion - Sommer der Ausgeflippten" ist laut Richard Linklater sein neuer Film. "Everybody Wants Some!!" sei auch autobiographisch angelegt. Vor allem die Leidenschaft des Filmemachers für den Baseball spiegelt sich in der wunderbaren Komödie. Linklater spielt nicht nur seinerzeit selbst in der Universität Baseball, sondern auch mit dem Gedanken, den Sport als Profi auszuüben. Nach einer Verletzung muss er seinen Traum jedoch aufgeben. Pech für den Sport, Glück fürs Kino, auf das der junge Mann sodann umsattelt.

Was ihm im Leben versagt blieb, das holt Linklater auf der Leinwand nach. Nachdem er bereits in "Confusion" einige Baseball-Spieler vor die Kamera versammelt hat, ist "Everybody Wants Some!!" nun vollends zu einer Hommage an den Sport und seine Spieler geraten. Die Jungs in der Wohngemeinschaft sind ein ehrgeiziger, wortgewandter und intelligenter Haufen. Auf der anderen Seite sind sie abseits des Baseball, auf dem Feld des Lebens allesamt ziellos und desorientiert. Will man angesichts ihres hedonistisches Herumtreiben gnädig sein, kann man sie aber auch als flexibel und anpassungsfähig charakterisieren, als junge Menschen, die auf der Suche nach sich selbst sind.

Vor diesem Hintergrund lässt sich "Everybody Wants Some!!" durchaus auch als Zeitdokument, konkreter: als Kommentar zur Reagan-Ära verstehen. Die Achtziger, das sind die Periode nach der Flowerpower-Bewegung, eine Zeit, in der die Ideologien längst im Schwinden begriffen sind. Nicht politische Haltung, nicht Rebellion gegen die Eltern, sondern pragmatisches Anpassen ist das neue Motto der jungen Menschen. Linklater mag wehmütig auf das Jahrzehnt seiner Jugend blicken, frei von Kritik ist er dabei nicht. In einer Szene zeigt er einige seiner Jungs beim Kiffen. Nach einem kräftigen Zug beginnt einer von ihnen, der Älteste, von der Musik der 1970er zu schwärmen. Damals hätte man noch gute Musik gemacht, sagt er, Musik um ihrer selbst willen. Heute würde der revolutionäre Geist von einst von Spandex-Hosen-Trägern wie Van Halen zu Grabe getragen.

Filmisch knüpft Linklater mit "Everybody Wants Some!" unmittelbar an sein Wunderwerk "Boyhood" an. Wie dort muss man auch hier die 'Botschaft' des Films mit der Lupe suchen; fündig wird man dabei doch nicht. Der Gestus des Regisseurs ist vor allem beobachtend, zeigend. Meisterlich versteht er es wieder, das Leben wie es war bzw. erinnert wird mit der Kamera einzufangen. Natürlich bedient er sich auch der sicht- und hörbaren Attribute dieses Lebens. Mittels Kostümen, Maske und Setting beschwört er feinfühlig und mit viel Liebe zum Detail den Geist der 1980er Jahre herauf. Dabei macht er auch ausgiebig von der Musik dieser in dieser Hinsicht so auffälligen Epoche Gebrauch, die seinen leichtfüßigen und unprätentiösen Film strukturiert. "Everybody Wants Some!!" ist übrigens auch der Titel eines Songs von Van Halen - also jener Band, welche die Musik zu Grabe trug.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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Richard Linklater knüpft mit seiner unprätentiös inszenierten Komödie "Everybody Wants Some!!" an sein Meisterwerk "Boyhood" an.
Constantin Film
Everybody Wants Some!!
2024